7. Oktober 2024

Früebüel auf dem Zugerberg

Hier hören ETH-Forscher dem Gras beim «Atmen» zu

Zentralplus hat das Früebüel besucht und ein Interview mit Hans-Ruedi Wettstein durchgeführt. Vom Klima - vergleichbar mit jenem auf dem Maiensäss, über ein Forschungsprojekt mit fleischarmen Milchrasse-Rinder bis zu einer Feldmessstation, wo gemessen wird, wie sich unterschiedliche Gase auf den Graslandflächen verhalten.

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Im nachfolgenden Artikel wird über die spektakuläre Geschichte berichtet.

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24. September 2024

Food Day @ETH

Welche Rolle spielen Forschung und Innovation bei der Beschleunigung des Übergangs zu nachhaltigen Lebensmittelsystemen?

Nehmen Sie am Food Day @ETH teil, um an Workshops und Diskussionen über Innovation und Forschung im Bereich der Lebensmittelsysteme teilzunehmen. Sie werden Teil eines vielfältigen Publikums aus Wissenschaft, Industrie, Regierung und internationalen Organisationen sein.

Termin: Mittwoch, 30. Oktober 2024

Zeiten: 14:00 - 16:30 MEZ (Workshops)
16:00 - 17:00 Uhr MEZ (Postersitzung und Kaffeepause)
17:15 - 21:00 Uhr MEZ (Plenarsitzung und Postersitzung mit Networking)
Ort: ETH Zürich, Hauptgebäude

Der Aufruf zur Einreichung von Postern ist jetzt offen! Mehr Informationen finden Sie hier.

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18. Juli 2024

Nutztierkolloquium «3R auch für die Grossen» vom 27.09.2024

Das diesjährige Nutztierkolloquium findet erstmalig in Berlin beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) am Freitag, 27.09.2024 statt.

Wie in den Vorjahren wird die Veranstaltung in einem hybriden Format angeboten, um deutschen und schweizerischen Interessierten gleichermassen die Möglichkeit zur Teilnahme zu geben. Der diesjährige Schwerpunkt liegt in der Vorstellung aktueller wissenschaftlicher Arbeiten zum Thema 3R.

Programm und Registration

1 Seite Programm Nutztierkolloquium
10. April 2024

Spring Conference Animal Nutrition 2024

Jetzt anmelden: Frühjahrskonferenz Tierernährung:

Die Rolle der Tierernährung bei den Nachhaltigkeitszielen für die Schweiz und darüber hinaus.

Verpassen Sie nicht die Gelegenheit, exklusive Einblicke in die neuesten Forschungsergebnisse zum Thema Tierernährung zu erhalten. Im Mittelpunkt steht dabei der Beitrag, den die Tierernährung zur Umsetzung der aktuellen agrarpolitischen Ziele leisten kann.

Erleben Sie inspirierende Vorträge und eine interaktive Postersession. Vor allem aber haben Sie die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Das Programm finden Sie hier. Die Sprache der Veranstaltung ist Englisch (mit deutscher Übersetzung der Folien).

Anmeldung

Haben Sie Forschungsergebnisse, die zum Thema der Konferenz passen?

Verpassen Sie nicht die Chance, Ihre Arbeit Forschern, Lehrern, Mitarbeitern von Unternehmen und Organisationen, landwirtschaftlichen Beratern und anderen Interessierten aus dem Bereich der Agrarwissenschaften zu präsentieren. Reichen Sie Ihr Abstract bis zum 30. April 2024 ein, mehr dazu finden Sie auf dem Programm.

UPDATED Poster Spring conference 2024


6. März 2024

Alpaka-Nanoantikörper im Kampf gegen Krebs, Alzheimer und Co.

An der Nanobody Service Facility, einer Technologieplattform der Universität Zürich, stellen Wissenschaftler mithilfe von neun Alpakas Nanoantikörper, die ganz spezielle Eigenschaften besitzen sollen, her. Auftraggeber sind Universitätsspitäler, ETH-Forschende und andere interessierte Forschungsgruppen. «Puls»-Moderatorin Daniela Lager besucht die tierischen Mitarbeiter am AgroVet-Strickhof und will von den Forschungsleitern wissen, wie aus Alpaka-Blut ein Hoffnungsträger für die Medizin wird.

Der Beitrag sehen Sie unter dem nachfolgenden Link: Puls-Sendung Alpaka-Nanoantikörper im Kampf gegen Krebs, Alzheimer und Co.

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22. Februar 2024

Tier&Technik 2024

AgroVet-Strickhof ist vom 22. bis 25. Februar in St. Gallen an der Tier&Technik mit einem Stand zum Thema Smart Farming präsent.

Besuchen Sie uns in der neuen KB-Halle, kommen Sie mit unseren Beraterinnen und Beratern ins Gespräch und informieren Sie sich über aktuelle Forschungsprojekte und über Lehrgänge wie die Betriebsleiterschule, die HF Agrotechniker/in oder die Fachausbildung Bäuerin/Bäuerl. Haushaltleiter.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

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Tier Technik 2
16. Februar 2024

IGTP-Online-Tagung

Am 19.03.2024 bietet AgroVet-Strickhof in Zusammenarbeit mit GV-SOLAS eine IGTP-Online-Tagung für Forschende, Tierpflegende, technisches Personal und GV-SOLAS Mitglieder an.

Der thematische Schwerpunkt unserer Tagung liegt auf der Forschung mit landwirtschaftlichen Nutztieren. Wir haben ein interessantes Tagesprogramm zusammengestellt.

Eine Akkreditierung der Online-Tagung beim Veterinäramt Zürich ist eingereicht für einen Weiterbildungstag für Tierpflegende und Forschende aus der Schweiz. Teilnehmende aus Deutschland und Österreich erhalten 6 Fortbildungsstunden.

Für Fragen rund um die IGTP-Online-Tagung aus der Schweiz von AgroVet-Strickhof steht das Veranstaltungsbüro berliner fortbildungen gern zur Verfügung.

Link zur Anmeldung


Das Organisationsteam:

Dr. Patricia Zollinger, Stellv. Leiterin Forschung, AgroVet-Strickhof / Universität Zürich
Sven Nowok, IGTP Schweiz / ETH Zürich

Programm

Themen und Vortragende am Dienstag, 19. März 2024, 09:00 – ca. 17:00 Uhr

  • Virtueller Rundgang AgroVet-Strickhof (Dr. Sergej Amelchanka, ETH)
  • Potenzial und Grenzen von Nutztieren als Alternative zu Mausmodellen (Prof. Dr. Katrin Giller, Universität Hohenheim)
  • Smart Farming - digitalisierte Tiergesundheitsüberwachung im Stall (Prof. Dr. Matthias Schick, Team Tierhaltung Strickhof)
  • Chancen und Nutzen langlebiger Milchkühe in der Schweiz (Dr. Markus Rombach, AGRIDEA)
  • Kamerasystem Schweine (Dr. Thomas Echtermann, UZH)
  • Tierversuch unter erschwerten Bedingungen: Forschung an Rindern auf Bergweiden (Dr. Caren Pauler, Agroscope)
  • In vivo vs. in vitro Versuche beim Rind (Dr. Melissa Terranova, ETH)
  • Zahngesundheit (Prof. Dr. Marcus Clauss, UZH)

Programm- bzw. Themenänderungen vorbehalten

Teilnahmegebühren

  • GV-SOLAS Mitglied: 33,60 € (40,00 €)
  • Kein GV-SOLAS Mitglied: 42,01 € (50,00 €)
  • Azubi:ne: 29,41 € (35,00 €)

Für Teilnehmende aus der Schweiz verstehen sich die vor der Klammer angegebenen Preise als Endpreise. Für Teilnehmende aus Deutschland gelten die in der Klammer angegebenen Preise (inkl. Mehrwertsteuer). Für Teilnehmende aus einem nicht-deutschen EU-Land besteht die Möglichkeit, sich für die Rechnungsstellung von der Umsatzsteuer befreien zu lassen. Bitte geben Sie hierfür die VAT-Nummer im Anmeldeformular an.

Fortbildungsstunden

Eine Akkreditierung der Online-Tagung beim Veterinäramt Zürich ist eingereicht für einen Weiterbildungstag für Tierpflegende und Forschende aus der Schweiz. Teilnehmende aus Deutschland und Österreich erhalten 6 Fortbildungsstunden.

Bitte beachten Sie: eine Teilnahmebescheinigung kann Ihnen nur ausgestellt werden, wenn Sie am Veranstaltungstag online bei Zoom eingeloggt und somit namentlich seitens des Veranstaltungsbüros erfasst wurden. Die Bearbeitung von im Nachgang zur Verfügung gestellten Vortragsfolien im Skript berechtigt nicht zum Erhalt einer Teilnahmebescheinigung.

Technischer Hinweis

Für die Online-Übertragung benötigen die Teilnehmenden einen Internetzugang, ein videofähiges Endgerät (PC, Laptop, Tablet) sowie eine entsprechende Tonübertragung (Lautsprecher, Kopfhörer). Spätestens zwei Werktage vor der Veranstaltung erhalten die Teilnehmenden die Login-Informationen und die Möglichkeit, einen Technikcheck durchzuführen.

27. November 2023

Suisse Tier - Nationale Fachmesse für Nutztierhaltung

Vom 24. bis 26. November 2023 fand die nationale Fachmesse für Nutztierhaltung «Suisse Tier» in Luzern statt. Die Fachmesse war der Ort für Inspiration und Information rund um die aktuellen Themen der Nutztierbranche und vor allem für den persönlichen Austausch.

Auch AgroVet-Strickhof war als Aussteller dabei. Alles begann mit dem Aufbau am Donnerstag. Für die Veranschaulichung rund um SmartFarming und aktuelle Fütterungsversuche stand unsere lebensechte Kuh bereit. Die Kinder genossen das Melken oder besser gesagt das «Götschen» mit Wasser an der Kuh. Nebst der Forschung am Rind, wurden auch aktuelle Projekte zum Thema der Schweinegesundheit, Schweinehaltung und Schweinefütterung präsentieren.

Auf den Monitoren waren nicht nur die Einrichtungen von Lindau zu sehen, sondern auch Drohnenaufnahmen der vier Standorte sowie eine Liveschaltung in den Milchviehstall.

Zu guter Letzt konnten die BesucherInnen selbst aktiv werden. In einer Entdeckungstour durften sie verschiedene Fragen beantworten. Gross und Klein erhielten danach ein Giveaway von AgroVet-Strickhof.

9. November 2023

AgroVet-Strickhof Tagung

Vernetzung von Forschung und Praxis - mit smarter Tierhaltung in die Zukunft

Am 07.11.2023 versammelten sich knapp 100 Teilnehmer zur 3. AgroVet-Strickhof Tagung in Lindau zum Thema: «Vernetzung von Forschung und Praxis – mit smarter Tierhaltung in die Zukunft». Von Martin Hübschers Einblick in die landwirtschaftliche Praxis über die "World Antimicrobial Awareness Week" bis hin zu virtuellen Zaunsystemen – es war ein spannendes Programm! Wir danken an alle fürs Kommen und Sehen uns hoffentlich bald an der SwissTier Luzern.

20. September 2023

OLMA in St. Gallen 2023 - auch AgroVet-Strickhof ist vertreten

Der Kanton Zürich ist Gastkanton an der OLMA in St. Gallen vom 12. - 22. Oktober 2023. Wir dürfen im Familien Zürchers Garten in der Halle 9.1B (Stand Nr. 10) Einblicke in die Aktivitäten von AgroVet-Strickhof geben. Besuchende erhalten ausserdem einen vertieften Einblick zur Tierhaltung und Ernährung. Es gibt für Gross und Klein viel spannendes zu erleben und zum Mitmachen! Wir freuen uns auf jeden Besucher und jede Besucherin.


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15. August 2023

AgroVet-Strickhof Nutztier-Kolloquium „Handling als Refinement im Tierversuch – die Fortsetzung“

Am 26. September 2023 hat am Agrovet Strickhof das traditionelle Nutztier-Ethologie Kolloquium stattgefunden. Erneut wurde es in Kooperation mit der Humboldt Universität Berlin und dem Bundesinstitut für Risikobewertung durchgeführt. Mit 40 Teilnehmern vor Ort und 35 Anwesenden online war die Veranstaltung gut besucht.

Eröffnet wurde das Programm von Regula Vogel, Kantonstierärztin und Leiterin des Veterinäramtes Zürich. Sie illustrierte wie sich der Tierschutz in den letzten 30 Jahren weiterentwickelt hat und welche Erfolge durch staatliche Förderprogramme bis hin zu Social Media Infokampagnen erzielt wurden. «Tierschutz ist ein Prozess, an dem wir alle mitarbeiten und Verantwortung tragen, zum Wohl der von uns und der Gesellschaft insgesamt genutzten Tiere!». Kurz vor der Pension resümierte Frau Vogel, was eine erfolgreiche Veterinärbehörde benötigt: Fachliche Standards, gute Zusammenarbeit mit weiteren Behörden und schlussendlich ein langer Atem und genügend Ressourcen für Ergebnisse auch auf politischer Ebene.

Imke Traulsen von der Universität Kiel, erklärte wie sich die Künstliche-Intelligenz im Schweinestall nutzen lässt, um Tiergesundheit und -wohl zu verbessern. Gezielt hat Frau Traulsen auch auf Kritikpunkte hingewiesen und Hürden erwähnt, welche es in Zukunft noch zu überwinden gibt.

Der Titel des sich anschliessenden Programms lautete: «Handling als Refinement».

Milena Burri vom FiBL erläuterte, wie das Handling für Schlachttiere verbessert werden kann. Neben Untersuchungen zur Weide- und Hoftötung läuft aktuell eine Studie, welche sich mit Low Stress Stockmanship beim Treiben und Verladen der Nutztiere zum Schlachthof beschäftigt. In einem Lernvideo wurde vorgestellt, wie diese Methode von Cäsar Bürgi angewendet wird.

Lernfortschritte sind häufig nicht durch das Tier beschränkt, sondern durch den Menschen, dieser ist das grösste Gewohnheitstier.

Nach der Mittagspause wurde dies direkt mit praktischen Übungen im Stall ausgetestet. «Je besser ich die Tierart und das Tier kenne, desto einfacher ist Training. Und man sollte aufpassen, was man konditioniert.», sagte Christa Wyss von der Agroscope. Mit Kühen und Pferden wurde negative, sowie positive Verstärkung vorgezeigt und geübt. Anschliessend waren viele Teilnehmer begeistert, wie schnell auch Kühe lernen.

Andrea Spiri von der Universität Zürich präsentierte danach in vielen eindrücklichen Videos, dass auch Training mit Katzen funktioniert. Das Setting sollte immer identisch sein und von Anfang an durchdacht werden. Frau Spiri nennt diesen Ablauf eine Choreografie, welche den Tieren eine Vorhersehbarkeit und damit Sicherheit gibt. Es wurde nochmals erklärt, dass ein Clicker ein Überbrückungssignal darstellt für präzises Timing und Verstärkung, anschliessend erfolgt jedoch eine Belohnung.

Zum Schluss hat Frau Ariane Stratmann von der Universität Bern praktische Tipps und Trick im Umgang mit Geflügel erläutert. Sei es der Einsatz von Sonden am Einzeltier oder der Umgang mit ganzen Geflügelherden auf landwirtschaftlichen Betrieben.

Ein herzlicher Dank gilt allen Referentinnen und Teilnehmenden.

Gemäss dem Kredo «Trotz Sackgassen oder zu grossen Trainingsschritte, soll man sich nicht entmutigen lassen und sich selbst und die Tiere weiter trainieren.» findet das nächste Kolloquium am 24. September 2024 statt.

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14. August 2023

AgroVet-Strickhof an der Scientifica

Was hält die Welt zusammen? Finden Sie es heraus an der Scientifica, dem grössten Wissenschaftsfestival der Schweiz, wo Sie sich direkt mit Forschenden austauschen und Wissenschaft hautnah erleben können.

Die Veranstaltung findet vom 28. August bis 3. September statt und wird gemeinsam von der ETH Zürich und der Universität Zürich organisiert. Auch AgroVet-Strickhof ist vor Ort mit einem Stand vertreten. Mehr über die Scientifica erfahren Sie hier: https://scientifica.ch/

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13. Februar 2023

Aktuelle Versuche am Strickhof im Bereich Rindviehhaltung

Im Jahr 2017 wurde der Milchviehstall von AgroVet-Strickhof in Lindau neu bezogen, im Jahr 2018 folgte der Jungvieh- und Rindermaststall. Diese neuen Gebäude stehen dem Strickhof, der ETH Zürich und der Universität Zürich innerhalb der Kooperation AgroVet-Strickhof für Versuche zur Verfügung. Auch auf dem Walchwilerberg in Früebüel, einem weiteren Standort vom AgroVet-Strickhof, werden Versuche durchgeführt. Ein paar ausgewählte Projekte möchten wir Ihnen in der ersten Ausgabe des neuen Jahres gerne vorstellen.

Einsatz von Bewegungssensoren in der Verhaltensforschung
Durchgeführt von der ETH Zürich, Gruppe Tierphysiologie

Um das Tierwohl in der Nutztierhaltung zu verbessern, sind Kenntnisse zum Sozialverhalten essenziell. Eine Verbesserung des Tierwohls reduziert Verletzungen und aggressives Verhalten, begrenzt die Übertragung von Krankheiten und fördert sozial-positives Verhalten. So kann man beispielsweise «freundschaftliche» Beziehungen besser erkennen und bei Transporten oder Gruppierungen diese Kühe zusammenstellen. Dies hilft, dass sich die Kühe weniger gestresst fühlen. Um Interaktionen bei Kühen zu erforschen, verlässt man sich aktuell mehrheitlich auf die persönliche Analyse von Live-Beobachtungen oder Videoaufzeichnungen. Diese Art von Analyse ist allerdings zeitaufwendig, arbeitsintensiv und fehleranfällig. Diese Studie möchte beurteilen, ob Bewegungssensoren verwendet werden können, um soziale Interaktionen bei Kühen zu bewerten. So können Erkenntnisse über die Verwendungsmöglichkeiten von diesen Sensoren gewonnenen werden. Ziel ist, eine automatisierte Bewertung der sozialen Struktur und Dynamik von Nutztieren zu entwickeln, die das Management von Rindern optimieren könnte.

Versuche zur Methanminderung in der Rindviehhaltung

Die Landwirtschaft produziert über 80 Prozent aller Methanemissionen in der Schweiz. 90 Prozent davon können auf die Verdauung von Rindern zurückgeführt werden. Um die Rindviehhaltung nachhaltiger zu gestalten, werden kontinuierlich Futtermittel auf ihre emissionsreduzierende Wirkung getestet. Am AgroVet-Strickhof untersuchen aktuell drei Versuche die Methanminderung durch unterschiedliche Futterzusätze.

Minderung der Methanemissionen bei graslandbasierter Fütterung mit Futterzusatz
Durchgeführt vom Strickhof, Team Tierhaltung und Milchwirtschaft

In diesem Versuch wurde ein für die Fütterung bereits zugelassener, industrieller Futterzusatz an Mutterkühe verabreicht. Das Futtermittel wurde bis anhin vor allem in Kombination mit stärkereichen Rationen getestet. Für eine optimale Ressourcennutzung ist die Integration des Schweizer Graslandes in die Fütterung wichtig, weshalb hier den Mutterkühen graslandbasierte Rationen gefüttert wurde. Der Futterzusatz wurde in einem Hohenheimer Futterwert Test untersucht. Dafür wurde der Pansensaft der Versuchstiere verwendet. Die bereits verfügbaren Resultate zeigen eine Wirkung des Mittels, sowie Unterschiede zwischen den getesteten Rationen bezüglich Methanemissionen.

Effekte von Molkefütterung auf die Emissionen von Mutterkühen
Durchgeführt vom Strickhof, Team Tierhaltung und Milchwirtschaft

Molke ist ein günstiges Nebenprodukt der Käseherstellung, welches im Überschuss vorhanden ist. In einer Studie der Agroscope, des Projekts «Lactobeef», konnte Molke die Methanemissionen bei Fleischrindern hemmen. Am Strickhof findet ein Projekt statt, in dem Molke weiterführend untersucht wird. Molkepulver, Molkekonzentrat und Flüssigmolke von unterschiedlichem Käse werden in ihrer Wirksamkeit verglichen. Die Emissionen werden in den Respirationskammern des AgroVet-Strickhofs gemessen. Der Versuch befindet sich aktuell in der Datenerhebungs-Phase.

Versuch zur Untersuchung von Futterzusätzen und deren Emissionsreduktionspotential
Durchgeführt von der ETH Zürich, Gruppe Tierernährung

Die Futterkomponenten, die in diesem Versuch getestet werden, sind industriell zugelassene Futtermittel. Bei 16 laktierenden Kühen werden die Emissionen (Methan, CO2 und Wasserstoff) mit einem GreenFeed gemessen. Der GreenFeed besteht aus einer Kopfkammer, in welcher die Atemgase der Kuh gemessen werden, während sie beim Fressen ihren Kopf hineinhält. Zusätzlich zu den GreenFeed-Daten werden noch Daten zu anderen Parametern erhoben, wie beispielsweise die Milchleistung und -zusammensetzung, die Futteraufnahme, die Verdaulichkeit der Nährstoffe und Verhaltensparameter. Auch die Interaktion zwischen Futterkomponenten wird untersucht. Dieser Versuch befindet sich ebenfalls noch in der Datenerhebungs-Phase.

Autorin: Kaja Walter

1. Februar 2023

AgroVet-Strickhof Tagung, 7. November 2023

Einreichung Abstracts

«Vernetzung von Forschung und Praxis - mit smarter Tierhaltung in die Zukunft»

Die nächste AgroVet-Strickhof Tagung findet am Dienstag, 7. November 2023 auf dem Gelände von AgroVet-Strickhof statt. Von nun an können die Beiträge für die Postersession eingereicht werden:

Die Erfassung der Beiträge erfolgt über Ihren eingereichten Abstract in englischer Sprache. Im Download-Bereich finden Sie die Formatvorlage. Diesen können Sie ab sofort bis zum 31. Mai 2023 bei Andrea Weiss, andrea-weiss@ethz.ch, einreichen. Die Poster sind, wie die Abstracts, in englischer Sprache zu verfassen. Die Abstracts werden im Book of Abstracts und mittels ISBN Nummer über die ETH Research Collection publiziert. Wir bitten Sie zu beachten, dass für die Vorstellung der Poster einer der Presenting Authors an der Tagung vor Ort sein muss.

Ziel der Tagung ist es, den Forschenden, Lernenden, Praktikern und interessierten Tagungsteilnehmern an der Tagung eine gemeinsame Plattform für den Informationsaustausch zu bieten. Auch in diesem Jahr soll die Tagung als Weiterbildung gemäss TSchV Art. 190 anerkannt werden. Hierzu ist die Bewilligung noch ausstehend.

Wir freuen uns auf spannende Beiträge und hoffen, Sie anlässlich der diesjährigen AgroVet-Strickhof Tagung begrüssen zu dürfen. Für etwaige Fragen kontaktieren Sie uns gerne per Mail: andrea-weiss@ethz.ch.



23. Januar 2023

Futterwert der Grünerle ergründen

Auf der Alp Weissenstein, einem Standort von AgroVet-Strickhof, wird die Grünerle detailliert untersucht, weil die sich stark ausbreitende Strauchart von den Nutztieren gemocht wird.

Flächenaufgabe und Verbuschung sind in den Schweizer Bergen ein ständiges Problem. Der Verlust der landwirtschaft­lichen Nutzflächen und der Rückgang der Artenvielfalt sind nur zwei der vie­len Folgen. Die Konsequenz ist, dass sich invasive Straucharten auf den un­genutzten Bergweiden immer weiter ausbreiten. Eine der häufigsten Arten ist dabei die Grünerle (Alnus viridis). Als stickstoffbindende Pionierart kann sie sich schnell ausbreiten und verän­dert die Weiden von einer artenreichen Wiese in eine artenarme Hochstauden­gemeinschaft mit dichtem Kronendach. In einigen Weideversuchen auf der Alp konnte jedoch beobachtet werden, dass sowohl robuste Rinderrassen als auch Schafe und Ziegen die Blätter und teil­weise auch die Rinde der Grünerlen ger­ne fressen. Daher sollte eine intensive Untersuchung dieser Pflanze ein detail­lierteres Wissen zu der Zusammenset­zung und dem Futterwert des Grüner­le­Laubs schaffen, um so auch die Ve­getationsdynamik im Zusammenhang mit Beweidung besser zu verstehen.

Methanemissionen reduzieren
Zu diesem Zweck wurden in zwei auf­einander folgenden Jahren Blätter der Grünerle­Sträucher zu vier verschiede­nen Zeitpunkten über die gesamte Alp­saison gesammelt. Dies geschah nicht nur auf der Alp Weissenstein, sondern auch auf weiteren drei Alp­Standorten in der Schweiz und Italien, denn es handelt es hierbei um ein Forschungs­projekt in Zusammenarbeit zwischen den Gruppen Tierbiologie und Weide­systeme der Agroscope und der Lei­tung Forschung & Team von AgroVet­Strickhof. Mit der Sammlung von ins­gesamt 120 Blattproben sowie zusätzli­cher Boden­ und Wetterdaten hat man nun eine fundierte Datengrundlage zur Analyse der Futterqualität über die Wachstumsperiode und über verschie­dene Wetterverhältnisse hinweg. Die Blätter wurden nach der Sammlung je­weils im Labor untersucht und ihr Fut­terwert bestimmt. Zusätzlich wurde eine Analyse der Bitterstoffe, der soge­nannten Phenole und Tannine, durchge­führt. Diese sind besonders spannend, da wissenschaftlich bereits gezeigt wur de, dass sie in der Lage sind, die Methan­emissionen der Tiere bis zu einem ge­wissen Mass zu reduzieren, wenn sie in den Pansen der Wiederkäuer gelangen. Was nun noch ansteht, ist eine ausführ­liche Datenanalyse für eine genaue In­terpretation der gesammelten Daten.

Studie Verhalten von Pflanzen
Im vergangenen Jahr wurde auf der Alp Weissenstein zusätzlich ein Feldversuch (Kooperation mit der ZHAW und Agro­scope) zum Keimungs­, Etablierungs­ und Konkurrenzverhalten verschiede­ner Pflanzenarten angelegt. Dieser Ver­such soll der Verbesserung von Ansaa­ten in Hochlagen dienen, insbesondere der Verbesserung des Artenreichtums des Endbestandes. Dazu werden ausge­wählte Arten gruppiert nach ihrem Kei mungsverhalten und in unterschied­lichen Kombinationen ausgesät, um de ren Interaktion zu untersuchen.
Die kommende Alpsaison wird zei­gen, wie sich die Pflanzen weiterent­wickeln. Doch nun muss man sich bis zur Schneeschmelze gedulden.

Bild: Agroscope, Manuel Schneider

Foto: Manuel Schneider, Agroscope
3. Januar 2023

Neues Kuratoriumsmitglied AgroVet-Strickhof

Prof. Dr. Detlef Günther, ehemaliger Vizepräsident für Forschung der ETH und Mitglied des Kuratoriums bei AgroVet-Strickhof ist per 31.12.2022 von seinem Amt in der ETH Schulleitung und auch Kuratoriumsmitglied bei AgroVet-Strickhof zurückgetreten. Er wird sich von nun an wieder seinen eigenen Forschungsthemen in seiner Professur für Spurenelement- und Mikroanalytik widmen.

Prof. Dr. Chrstian Wolfrum wurde als Nachfolge ernannt. Er hat sein Amt als neuer Vizepräsident für Forschung und damit auch das Amt des Kuratoriumsmitglieds AgroVet-Strickhof am 01.01.2023 aufgenommen.

Wir wünschen Detlef Günther alles Gute und Christian Wolfrum einen guten Start in seiner neuen Funktion.

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3. Oktober 2022

Kolloquium «Angewandte Ethologie»

Am Dienstag, 27. September 2022, hat das bereits zur Tradition gewordene Kolloquium «Angewandte Ethologie» zum sechsten Mal am AgroVet-Strickhof stattgefunden, dieses Mal unter dem Titel «Handling als Refinement im Tierversuch». Die Veranstaltung wurde als Kooperation zwischen Edna Hillmann von der Humboldt-Universität zu Berlin, Carola Fischer-Tenhagen vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und AgroVet-Strickhof organisiert. Wie bereits im Vorjahr konnten die Teilnehmenden sowohl vor Ort als auch online an der Veranstaltung teilnehmen. Somit war auch eine Teilnahme für Interessierte aus Deutschland möglich. Insgesamt konnten wir 42 Personen vor Ort und 73 Personen online begrüssen.

Das Organisationskomitee hatte ein interessantes Programm mit sechs Referentinnen und Referenten zusammengestellt. Nach einem Einführungsreferat über Fragen zu Angaben zur Stichprobengrössen und Datenauswertung in den Antragsformularen der Tierschutzbehörden von Lorenz Gygax gaben die nachfolgenden Referate einen vertieften Einblick in die jeweiligen Fachgebiete. So erfuhren die Teilnehmenden von Nina Trimmel, wie ein stressfreier Umgang mit Schafen in Tierversuchen aussehen kann. Aus dem Themengebiet Geflügel zeigte Sabine Gebhardt u.a. wie mittels eines RFID Tags das tierindividuelle Verhalten von Legehennen im Stall und im Auslauf verfolgt werden kann. Nach dem Mittagessen wurde das Thema Klicker-Training bei Nutztieren von Carola Fischer-Tenhagen eingeleitet, und die Teilnehmer vor Ort fanden sich erstmals für eine praktische Übung im Stoffwechselstall ein, wo bereits einige Schafe von AgroVet-Strickhof für das Klicker-Training aufgestallt waren. Hier hatten die Teilnehmer nun die Chance, ihr Können als Tiertrainer zu beweisen, was dem ein oder anderen schon recht gut gelang. Die meisten machten die Feststellung: es braucht viel Zeit und Geduld, um dem Tier ein bestimmtes Verhalten anzutrainieren, jedoch hat ein solches Training ein grosses Potential für einen stressfreien Umgang mit den Tieren im Forschungsalltag. Nach der Rückkehr in das Forum stellte Jennifer Meier vor, was eine/n guten Tiertrainer/in ausmacht und welchen Effekt eine gute Ausbildung auf den Trainingserfolg haben kann. Zum Abschluss präsentierte Sabrina Briefer Freymond eine Studie zum Lernverhalten von Pferden und deren Fähigkeit, abstrakte Symbole mit verschiedenen Konsequenzen in Verbindung zu bringen. Somit konnten die Teilnehmenden am diesjährigen Kolloquium zu vielen verschiedenen Spezies einen Einblick in das Tierhandling erfahren.

Das Ziel des Kolloquiums war es, den Teilnehmenden Wissen zu vermitteln, mit dem sie die Planung und die Rahmenbedingungen ihrer Experimente optimal gestalten können. Ein wichtiger Teil des Kolloquiums ist auch der informelle Austausch zwischen den Forschenden und Tierbetreuenden in den Kaffeepausen und beim Mittagessen. Dabei werden oft auch alte Kontakte aufgefrischt und neue geknüpft, die für die Forschenden ebenso wichtig sind wie die das Fachwissen, das in den Referaten vermittelt wird.

Wir danken allen Referenten für ihre Vorträge und den Tagungsteilnehmern für ihre zahlreichen Beiträge zur Diskussion und freuen uns schon auf die nächste Durchführung des Kolloquiums «Angewandte Ethologie» am 26. September 2023.

5. August 2022

Professor für Schweinemedizin geht in den Unruhezustand

Zeit für ein Adieu: Xaver Sidler, seit 2016 Professor für Schweinemedizin an der Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich, wurde diesen Sommer pensioniert. Am 30. Juni hielt der einstige Tierarzt aus dem Michel-samt seine Abschiedsvorlesung auf dem AgroVet Strickhof in Lindau. Rund 200 Personen wohnten ihr bei und liessen sich vom Referat des leidenschaftlichen Tiermediziners noch einmal so richtig in den Bann ziehen.

Nebst Studierenden hatten sich zahlreiche Gäste von Professor Xaver Sidler auf dem Strickhof eingefunden, um in angeregter Geselligkeit seiner letzten Vorlesung beizuwohnen. Nach einem ersten Apero begrüsste Roger Stephan, Dekan der Vetsuisse-Fakultät, die Gäste und verwies gleich auf Sidlers Werdegang: Von 1993 bis 2003 war er Teilhaber der Tierarztpraxis Ineichen/Küng/Sidler in «Gunzbu – für die, die das nicht verstehen: Das ist Gunzwil.» Als Quereinsteiger ist der aus dem Seetal stammende, in Rickenbach wohnhafte Tierarzt Xaver Sidler, damals an die Vetsuisse-Fakultät in Zürich gelangt. Ab 2005 leitete er die Abteilung für Schweinemedizin, 2013 habilitierte er und wurde 2016 Professor für Schweinemedizin. «Er war in Forschungsprojekten ein sehr weitsichtiger, verlässlicher Partner», so Roger Stephan. «Er ist und war ein Macher, ein Schaffer mit Visionen!» Der Dekan beglückwünschte Sidler zum kommenden «Unruhestand», was wahrscheinlich der richtige Begriff für ihn sei.

«One health» – Eine einzige, gemeinsame Gesundheit
Dann trat Xaver Sidler zu seiner letzten Vorlesung ans Rednerpult und gestand, er sei «wahnsinnig nervös». Aber «irgendwie werden wir das schon zu Ende bringen», meinte er, und begann: «One health – was ist das?» Und sofort war er im Element. «One health» bedeute das Zusammenspiel der Gesundheit von Mensch, Tier, Umwelt, Lebensmitteln und deren Produktion. Über alles gesehen, könne es nur eine einzige, gemeinsame Gesundheit geben. Dann führte er weiter zum Thema Antibiotika, jener infolge zunehmender Resistenzen «stumpf gewordenen Wunderwaffe», blickte um Jahrhunderte zurück in die Zeit der weltweiten Ausbreitung der Cholera und zog Vergleiche zur Gegenwart. «Zwei Drittel der Infektionskrankheiten sind tierischen Ursprungs. Über die Tierhaltungen werden Menschen auch mit antibiotikaresistenten Bakterien infiziert.» Sidler sprach engagiert, direkt und bodenständig – etwa über die Behandlung von Atemwegserkrankungen bei Schweinen. «Nasensalbe? Machen Sie das mal bei einem Schwein», referierte er, «also das macht wirklich keine Sau mit!» Deshalb habe man in der Forschung nach Lösungen gesucht, Infektionserreger mit Bakteriophagen zu bekämpfen, also mit Viren, welche Bakterien hochspezifisch angreifen können. Er erzählte enthusiastisch vom Feldversuch 2015, von anfänglichen Misserfolgen und dem Weitertüfteln, das schliesslich zum gewünschten Resultat geführt habe. «Vielleicht waren wir zu ungeduldig?», meinte er lachend, «das wäre ja typisch für mich!» Er zeigte auf, dass sehr viele Antibiotika durch Ausscheidung in die Umwelt gelangen. «Was heisst das für die Veterinärmedizin? Nur gesunde Tiere Liefern unbedenkliche Lebensmittel! Also Antibiotika so wenig wie möglich, aber so viel wie notwendig», resümierte er, und in Bezug auf seine Tätigkeit: «Als ich nach Zürich kam, konnte ich nicht erahnen, wie ungeheuer spannend diese Arbeit ist!» Er trug nicht nur heute ein T-Shirt mit der Aufschrift «I love pigs».

Vom Bauernbub zum Professor
Darauf gab Hans Wyss, Direktor vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, dem emeritierten Professor die Ehre und sagte zum Publikum: «Sie merken, dass er immer noch eine grosse Begeisterung hat! Diese hat er auch den Studenten weitergegeben.» Er nannte weitere Stärken von Xaver Sidler: «Erstens: Du bist seit 39 Jahren mit deiner Frau verheiratet.» Womit er wohl andeuten wollte, dass hinter jedem starken Mann eine starke Frau steht. «Und zweitens: Du hast deine Wurzeln erkannt und immer gespürt. Du konntest die Ärmel hochkrempeln und warst dir für nichts zu schade.» In anderen Worten: «Är hed Härd ade Schue gha!» Er, der als Sohn eines Kleinbauern weitab von Hohenrain, in den Siebziger Jahren sozusagen von der Scholle ans Gymi kam und, wenn nötig, vom Vater mit dem Trak-tor zur Kanti nach Beromünster gebracht wurde. Wyss machte noch einen weiteren, bildhaften Vergleich: «Du hast Brücken gebaut in allen Bereichen und konntest Gräben überwinden. Mit den Schweineproduzenten bist du gleich umgegangen wie mit den intellektuellen Akademikern.» Sidler habe vieles geleistet betreffend Antibiotikaresistenzen, und Wyss schloss seine Rede: «Xaver, du warst für den Veterinärdienst ein Glücksfall, aber als Mensch noch viel mehr!» «Ja, jetzt kommen mir wirklich fast die Tränen», antwortete dieser sichtlich gerührt.

Einen Gang runterschalten?
Des Lobes voll war auch der Christian Gerspach, Vorsteher des Departements für Nutztiere und Xaver Sidlers direkter Vorgesetzter. Er habe eine wichtige Zeit in der Schweinemedizin geprägt und über viele Jahre hinweg «one health» gelebt, ganz nach dem Grundsatz «Liefern, nicht lafern!». Meinrad Pfister, Präsident von Suisseporc, schloss sich an: «Schweinehalter wissen, was sie dir zu verdanken haben. Du warst einer von uns und nicht der Professor aus Zürich!» Als Vertreterin der Schweizerischen Vereinigung für Schweinemedizin SVSM machte Vroni Jeker einen unterhaltsamen Rückblick auf die gemeinsame Tätigkeit: «Wir hätten ja nie gedacht, dass du hier einmal als Professor landen würdest!» Xaver Sidler hörte nun sehr vergnügt zu, konnte mit verschränkten Armen zurücklehnen und geniessen. Vroni Jeker schloss: «Nun wünschen wir dir Gesundheit, geniesse deine Enkelkinder, und... schalte einen Gang runter!»
Ob der frisch Pensionierte dies tun wird? Wer ihn kennt, ahnt es: Wohl kaum. Es lockt schon eine neue Herausforderung in Kambodscha: Ein Versuchsstall zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen die Schweinepest. «Dieses Projekt würde ich gerne begleiten», sagte Xaver Sidler, gedanklich schon wieder auf zu neuen Ufern. «Ich habe ja jetzt Zeit!»

Sprung ins Ungewisse mit beachtlichen Folgen
Nochmals bedankte er sich bei allen für die grosse Unterstützung. 2005, als er angefragt worden war zur Nachfolge von Professor Keller in Zürich, habe er gedacht: «Hey, die spinnen ja!» Der Wechsel an die Universität war für den Tierarzt aus dem Michelsamt ein Sprung ins Ungewisse, denn er war Praktiker mit Leib und Seele. Schweren Herzens habe er damals die Praxis in Gunzwil aufgegeben zugunsten der Universität, aber «eigentlich war meine Frau dafür verantwortlich.» Eben. Das Sprichwort bestätigt sich. Sidlers Engagement für Lehre und Forschung an der Uni Zürich ist beachtlich: Rund 1000 Studierende, 22 Schweinehalterkurse, 500 Vorträge und 19 FTVT-Kurse mit 2000 Teilnehmern. 44 Doktorarbeiten, 8 Master- und 3 Bachelorarbeiten betreut, 75 Pubmedgelistete, wissenschaftliche Artikel verfasst, 63 Posters an internationalen Kongressen. Unterstützung der Tierärzte im Feld, in der Fort- und Weiterbildung. Ja, die Lehre, also das «Salz in der Suppe», werde er vermissen, und auch die Forschung werde ihm fehlen, die für ihn stets hiess: Neugier befriedigen und Beiträge leisten zur Lösung gesellschaftlicher Probleme.
Keine Probleme, nur muntere Geselligkeit von Tierärzten mit viel Austausch unter ihresgleichen, gab es beim anschliessenden, zweiten und reichhaltigen Apero auf dem AgroVet-Strickhof. Eine Entourage Veterinäre aus dem Michelsamt und dem Seetal begab sich gutgelaunt und wohl nicht ganz ohne Stolz aufs Gruppenbild mit «ihrem» Xaver.

Sidler
27. Juni 2022

Beef Messe Wülflingen

Vom Freitag bis Sonntag waren wir an der Beef Messe an einem Stand vertreten. Die Kinder konnten lange an der Methankuh verweilen. Aus der Kuh kamen Seifenblasen, die den Methanausstoss nach der Fütterung symbolisiert. Andere Besucher nahmen an unserem Quiz teil, bei dem man mehr über die Forschung bei AgroVet-Strickhof oder Ausbildungen am Strickhof erfuhr.

1. Juni 2022

Blog Alp Weissenstein

Anna Dittli bewirtschaftet diesen Sommer zusammen mit ihrem Ehemann Philipp, einem Zusenn und einer Hirtin die Alp Weissenstein von AgroVet-Strickhof. Sie wird regelmässig über den Alltag auf der Forschungsalp in Bergün GR bloggen.

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihnen und wünschen ihnen einen guten Start.

Hier werden alle Blogbeiträge zu finden sein.

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20. Mai 2022

Beef.ch Messe auf dem Gelände von AgroVet-Strickhof in Wülflingen

Vom 24. - 26. Juni 2022 findet die beef.ch Messe unter dem Motto "Erlebnis Rind" statt. Die Messe bietet die Möglichkeit, sich mit Produzenten auszutauschen, die Produkte der Labels zu degustieren sowie eine Auswahl von ihren anerkannten Rinderrassen kennenzulernen.

AgroVet-Strickhof hat zusammen mit dem Strickhof einen Ausstellerstand. Die Erwachsenen können viel über AgroVet-Strickhof erfahren. Auch für Kinder ist etwas dabei.

Wir freuen uns auf euren Besuch.

Mehr Informationen findet ihr hier.

Beef22 de
1. Februar 2022

Strickhof-Milchtag

Am letzten Freitag fand der Strickhof-Milchtag mit 180 Teilnehmenden statt, organisiert durch das Strickhof Team Tierhaltung. An dieser Weiterbildung konnten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen mehr über die Galtkuh erfahren. Als «wichtigste Kuh im Stall» bezeichnet, stand die Galtkuh einen ganzen Nachmittag im Rampenlicht und ihre Bedürfnisse wurden von verschiedenen Seiten beleuchtet.

Der ganze Artikel finden Sie hier.

Stall 6
1. Dezember 2021

Suisse Tier 2021

Vom 26. bis 28. November 2021 fand die nationale Fachmesse für Nutztierhaltung «Suisse Tier» in Luzern statt. Die Fachmesse war der Ort für Inspiration und Information rund um die aktuellen Themen der Nutztierbranche und vor allem für den persönlichen Austausch.

Auch AgroVet-Strickhof war als Aussteller dabei. Alles begann mit dem Aufbau am Donnerstag. Für die Veranschaulichung rund um SmartFarming und aktuelle Fütterungsversuche stand unsere lebensechte Kuh bereit. Die Kinder genossen das Melken oder besser gesagt das «Götschen» mit Wasser an der Kuh. Nebst der Forschung am Rind, wurden auch aktuelle Projekte zum Thema der Schweinegesundheit, Schweinehaltung und Schweinefütterung präsentieren.

Auf den Monitoren waren nicht nur die Einrichtungen von Lindau zu sehen, sondern auch Drohnenaufnahmen der vier Standorte sowie eine Liveschaltung in den Milchviehstall.

Zu guter Letzt konnten die BesucherInnen selbst aktiv werden. In einer Entdeckungstour durften sie verschiedene Fragen beantworten. Gross und Klein erhielten danach ein Giveaway von AgroVet-Strickhof.

Die nächste Suisse Tier findet übrigens vom 24. bis 26. November 2023 statt.

Bilder: Christoph Arnet, Text: Andrea Weiss

12. November 2021

Zukunftstag bei AgroVet-Strickhof

Zum ersten Mal fand am 11.11.2021 ein Zukunftstag am AgroVet-Strickhof für 6 SchülerInnen unter der Leitung von Susanne Meese (Postdoc UZH, Gruppe Assistierte Reproduktion) statt.

Morgens um 8:30 ging es los, als erster Programmpunkt hiess es ab in den Schweinestall. Wir betraten den Abferkelstall und die ersten Jöö-Rufe kamen. Die Ferkel in den Buchten bei ihrer Mutter kommen den Besuchern neugierig näher. Die Aufgabe war es nun die Ferkelnester zu beurteilen. Denn die kleinen mögen es gern kuschlig warm, nämlich 25-35°C. Fazit nach genauer Inspizierung der Schüler/innen – alles ist in bester Ordnung.

Nach kurzer Z’Morge-Pause ging es an den Futtertisch der Milchkühe und es wurden Futterproben gezogen. Denn zu jeder Tierhaltung gehört natürlich auch das richtige Futter. So konnten die Schüler/innen nicht nur etwas über die TMR (totale Mischration) lernen, sondern durften sich auch selbst am Wiegen und Berechnen der Frisch- und Trockenmasse probieren.

Nächste Station waren die Stallungen im Stoffwechselzentrum. Hier wurden die Respirationskammern begutachtet, welche zur Messung der Gasproduktion (Sauerstoff, Kohlenstoffdioxid und Methan) von verschiedenen Nutztieren Verwendung finden.

Dann kam die wohlverdiente Mittagspause in der Strickhof Mensa, neben Suessmoscht, einem Salat und ein paar Pizzastücken gab es sogar noch Glace zum Nachtisch. Unsere 6 Gäste waren begeistert. Frisch gestärkt ging es dann zurück in den Kuhstall – diesmal aber um Kühe zu beurteilen. Es wurden 2 Kühe der Rasse Holstein Friesian und Brown Swiss begutachtet und mit anderen Tieren aus der Herde verglichen. Mit Eifer waren die Schüler/innen bei der Sache.

Nach einem kurzen Z’Vieri gab es noch einen Blick zu den Kälbern und den Mastmunis. Dabei konnten die verschiedenen Boxensystem besprochen werden. Denn bei AgroVet-Strickhof stehen neben Tief- & Hochboxen auch ein Tiefstreubereich zur Verfügung. Somit können wir je nach Anforderung und Forschungsfrage das Haltungssystem wählen.

Anschliessend waren unsere beiden Melksystem dran. Zunächst ging es in den Tandemmelkstand. Hier konnte das bereits gelernte vertieft werden – denn die Schüler/innen wussten bereits, wie man das Wiederkauen bei einer Kuh erkennt und konnten dies auch hier beobachten. Danach wurde noch der Melkroboter der Ausbildungsherde bestaunt.

Nach getaner Arbeit und den Wechsel zurück in die Alltagskleidung ging es für Luca, Simea, Aila, Lucia, Svea und Oona wieder nach Hause, wo sie sicher von ihrem spannenden Tag bei uns auf der Forschungsstation AgroVet-Strickhof berichten konnten.

28. Oktober 2021

Tendenzen erkennen und als Chance nutzen

An der AgroVet-Strickhof Tagung von 27.10.2021 wurden aktuelle Forschungsresultate präsentiert und aufgezeigt, welche Herausforderungen auf die Branche zukommen werden.

Unter dem Titel «Vernetzung von Forschung und Praxis – Landwirtschaft der Zukunft» gaben die Referentinnen und Referenten von AgroVet-Strickhof und namhaften landwirtschaftlichen Institutionen einen Einblick in die Themen, die die landwirtschaftliche Produktion und Entwicklung aktuell und in den kommenden Jahren beschäftigen werden. Ueli Voegeli, Strickhof-Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung von AgroVet-Strickhof, betonte in seiner Begrüssung das Potenzial, das AgroVet-Strickhof als gemeinsame Bildungs- und Forschungsinstitution in der Nutztierhaltung bietet. Er kündigte an, dass der Ausbau des Schweinestalls in einen neuen multifunktionalen Bildungs- und Forschungsstall geplant sowie die Vernetzung von AgroVet-Strickhof mit der Pflanzenproduktion und Züchtung - in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich - vorangetrieben werden.

Forschung, Bildung und Beratung von zentraler Bedeutung

Den Anfang der Tagung machte Christian Hofer vom Bundesamt für Landwirtschaft, der die aktuellen Tendenzen wie Bevölkerungswachstum, Klimawandel und zunehmender Wohlstand als Herausforderungen der Landwirtschaft aufzeigte und gleichzeitig die Branche dazu verpflichtete, die damit verbundenen riesigen Chancen zu packen, um nicht als Verlierer dazustehen. Der Trend zu einer klimafreundlicheren Ernährung mit vermehrt pflanzenbasierten Nahrungsmitteln werde weiter verstärkt - wenn auch im Grasland Schweiz die Nutztierhaltung weiterhin ihre Berechtigung haben werde. Die Landwirtschaft sei dazu aufgefordert, mit Hilfe von technologischen Hilfsmitteln präziser und effizienter zu produzieren. Hierfür seien Institutionen wie AgroVet-Strickhof von zentraler Bedeutung, um vereint mit Forschung, Bildung und Beratung das notwendige Wissen zu generieren und weiterzugeben.

Starke Agrarforschung in der Schweiz

Martin Rufer, Direktor des Schweizer Bauernverbands, räumte der Schweizer Landwirtschaft ebenfalls gute Chancen ein. Die hohe Kaufkraft der Konsumenten, die Wert auf Schweizer Herkunft und Regionalität legen, seien gute Voraussetzungen. Ebenso könne die Branche von einem vorbildlichen Bildungssystem und folglich fähigen Berufsleuten profitieren. Die starke und praxisorientierte Agrarforschung gelte es zu nutzen, wobei die Entwicklung umweltschonender Produktionstechnologien oder funktionierender Alternativen zu herkömmlichen Pflanzenschutzmitteln weiter vorangetrieben werden müsse. Einen Einblick in die Wirtschaft ermöglichte Martin Keller, CEO der Fenaco. Auch die Genossenschaft ist unterwegs in den Bereichen Innovation und Nachhaltigkeit, wie die soeben angekündigte Kooperation mit dem World Food System Center der ETH Zürich und wie die Nachhaltigkeitsziele in den vier Geschäftsfeldern – Agrar, Lebensmittelindustrie, Detailhandel und Energie – zeigen.

Nutztierfütterung im Wandel

Als Antwort auf die vom Bundesamt und Bauernverband formulierten Herausforderungen und Chancen für die Landwirtschaft präsentierten Forscherinnen und Forscher von AgroVet-Strickhof eine Reihe von aktuellen Forschungsresultaten, die die geforderten Entwicklungen in Nachhaltigkeit und aber auch Tierwohl nachkommen. Katrin Giller von der ETH Zürich stellte ihre Studie über Mikroalgen Spirulina als mögliches «Superfutter» für Nutztiere vor. Sie hat herausgefunden, dass Mikroalgen in Form von Spirulina eine alternative Proteinquelle und somit Ersatz von Sojaschrot in der Fütterung von Mastmunis und Milchkühen sein könnte, wobei potentielle Effekte auf Tiergesundheit und Leistung der Nachkommen noch genauer untersucht werden müssen. Chancen in der Fütterung sieht auch Josias Meili vom Strickhof, der in seinem Referat über die zeitgemässe Fütterung von Milchkühen aufzeigte, dass die Schweiz insbesondere bei der Fütterung einen Mehrwert gegenüber dem Ausland erzielen kann, etwa indem zertifizierte Soja oder sogar sojafrei gefüttert und der Kraftfuttereinsatz tiefgehalten wird.

Schweiz als Vorbild

Weiter wurden Studien im Bereich Tierwohl und Tiergesundheit vorgestellt. Weil in mehreren EU-Ländern die Haltung von Sauen im Kastenstand abgeschafft werden soll, ist das Schweizer System, das seit bald 15 Jahren Erfahrung in der freien Abferkelung hat, sehr gefragt. Problematisch in der freien Abferkelung sind die Erdrückungsverluste. Thomas Echtermann von der Universität Zürich untersuchte, ob die gesamte Mortalität in der freien Abferkelung höher ist als im Kastensystem. Dabei zeigt seine Studie, dass es bei der freien Abferkelung zwar mehr Erdrückungsverluste gibt, aber aufgrund anderer Faktoren weniger andere Verlustursachen bei den Ferkeln vorkommen. Xaver Sidler von der Universität Zürich stellte am Beispiel der Schweinehaltung die Herausforderungen der tierischen Lebensmittelproduktion vor, insbesondere betreffend der Antibiotika-Resistenzen.. Auch um Schweine ging es bei der Masterarbeit von Philipp Egli vom Strickhof. Er untersuchte die Rückbildung der Gebärmutter von Muttersauen nach einer Geburt und inwiefern die körperliche Verfassung einen Einfluss darauf haben kann.

Die Führung durch den Milchviehstall und das Stoffwechselzentrum von AgroVet-Strickhof gewährte den Tagungsteilnehmenden einen Blick hinter die Kulissen der Forschungstätigkeit. Zudem wurde – auch mit den Postersessionen in den Kaffeepausen – den Anwesenden eine wertvolle Plattform für den Austausch und die Vernetzung geboten.

Text: Ursina Berger, Strickhof

21. September 2021

Der Mann, der tierisches Methan vermindert

Michael Kreuzer, Professor für Tierernährung und Pionier in der Vermeidung von Treibhausgasemissionen bei Nutztieren, geht nach 27 Jahren an der ETH Zürich in Pension.

Michael Kreuzer, weisses Haar und weisser Bart, spricht mit einem sympathischen bayerischen Akzent. Er wirkt entspannt an diesem heissen Sommernachmittag, wenige Wochen vor seiner Emeritierung. Dann beginnt er zu erzählen, und seine Augen glänzen lebhaft.

Zittriger Anfang in Zürich

Zum Beispiel die Anekdote, wie er 1994 als junger Agrarprofessor von Göttingen an die ETH Zürich kam. Das Haus war schon gekündigt, die Kisten gepackt. Kreuzers Umzug in die Schweiz stand kurz bevor, als er per Fax von den künftigen Kollegen erfuhr, dass seine neue Stelle als ETH-​Professor auf wackeligen Beinen stand: In Zürich fieberten und zitterten sie alle, dass der ETH-​Rat Kreuzers Berufung doch noch bestätige.

«Ich hatte freilich keine Ahnung, um was es ging», erinnert sich Kreuzer. Als sich zeigte, dass der Grund lediglich ein Streit zwischen dem Aufsichtsorgan und dem ETH-​Präsidenten war, trat Kreuzer die neue Stelle erleichtert an. «Die Berufung erfolgte dann doch noch wie geplant», erzählt er.

Was mit einer Zitterpartie begann, wuchs bald zu einer wechselseitig fruchtbaren Beziehung heran. Seit 27 Jahren lehrt und forscht Michael Kreuzer an der ETH Zürich zur nachhaltigen Ernährung von Nutztieren, vor allem von Wiederkäuern, Schwein und Geflügel.

Sein Refugium sind die Einrichtungen der Forschungsplattform AgroVet-​​Strickhof, die mit der Alp Weissenstein am Albula sogar einen Höhenstandort umfasst. Diese Kooperation im Nutztierbereich zwischen ETH, Universität und Kanton Zürich wurde nach mehr als zehnjähriger Planung 2017 eröffnet. Kreuzer hatte sie mit initiiert und das Projekt eng begleitet. Herzstück ist das Stoffwechselzentrum, in dem man die Verdauung und Energieverwertung von Nutztieren untersuchen kann.

Klimafreundlichere Rinder und Kühe

Kreuzer war einer der ersten Wissenschaftler, die sich ernsthaft mit der Frage befassten, wie man das klimaschädigende Methangas von Wiederkäuern senken kann. Bei Rindern, Schafen und Ziegen bauen Bakterien die Pflanzenfasern im Pansen ab. «Dabei entsteht Wasserstoff, den das Tier entsorgen muss», erklärt Kreuzer. Das übernehmen methanogene Ur-​Mikroben, in dem sie aus Wasserstoff und Kohlendioxid Methan herstellen, das Wiederkäuer übers Maul ausstossen.

«Der Clou ist, die Methanbildner zu hemmen, ohne die Verdauung der Fasern zu unterbinden», sagt Kreuzer. Er kennt in dieser Liga so ziemlich jeden Trick. Sein erster Versuch an der ETH war sein Schlüsselmoment: Er entdeckte, dass Kokosfett das Methan um bis zu 70 Prozent senken kann. «Damals war das ein echter Knaller», schmunzelt er. Für die Praxis sei das jedoch nichts, weil Kokosfett aus den Tropen für Schweizer Kühe keinen Sinn macht.

Seither hat seine Gruppe verschiedenste Massnahme zur Reduktion von Methan entwickelt. Dabei konzentrierten sie sich stets auf natürliche Zusätze bei Grasland-​basierter Fütterung, wie sie hierzulande typisch ist. «Die Schweiz ist ein Grasland und braucht nur wenig zusätzliches Kraftfutter», ist er überzeugt.

Zur Methansenkung haben sich Leinsamen bewährt, die nebenbei das Milchfett qualitativ verbessern, oder Haselblätter wegen der Tannine. Knoblauch hingegen brachte wenig und stank fürchterlich. Die Wirksamkeit testeten die Forschenden, in dem sie den Gasaustausch der Tiere in speziellen Respirationskammern analysierten.

Vom Aussenseiter zur Koryphäe

Kreuzers Forschung wurden anfangs wenig beachtet. Das änderte sich 2007 mit dem Bericht des Weltklimarats IPCC, der das Methanproblem der Nutztierhaltung ins öffentliche Bewusstsein rückte. Seither wuchs das Interesse an seiner Arbeit kontinuierlich. Heute ist Kreuzer ein renommierter Fachmann für klimaschonende Fütterungssysteme und in den Medien ein gefragter Experte.

Das mediale Rampenlicht hat er aber nie gesucht. Kreuzer ist kein Mann der grossen Worte – schon gar nicht, wenn es um ihn selbst geht. Dafür ist er zu bescheiden. Lieber ist er mit den Tieren oder schreibt wissenschaftliche Publikationen.

Dass Kühe in den Medien ständig als Klimakiller bezeichnet werden, findet er daneben: «Nicht die Kuh ist das Problem, sondern der Mensch, der zu viele Kühe hält.» Heute wollten alle schnelle Antworten und einfache Lösungen, dabei müsse man die Probleme differenziert betrachten, sagt er.

Das Gesamtsystem im Blick

Kreuzer hat nicht nur Futterzusätze im Kopf. Als Forscher interessieren ihn die vielfältigen Interaktionen zwischen Pflanze, ​Tier und ​Umwelt. So beschäftigte er sich stets auch mit systemorientierten Fragen der Tierfütterung und Welternährung. «In vielen Ländern will man Nutztieren mehr Kraftfutter geben, weil Stärke statt Faser den Methanausstoss senkt», sagt er. Doch dann konkurrenziert die Tierfütterung direkt die menschliche Ernährung, was letztlich zu Hunger, Überdüngung und Waldrodung führt. «Es gibt keine einfachen Lösungen. Das zu vermitteln ist aber schwierig.»

Die Gruppe forscht deshalb an neuartigen Fütterungssystemen. Etwa Insektenproteine, die mit Nahrungsmittelabfällen produziert werden und als Soja-​Ersatz für die Ernährung von Geflügel dienen. In jüngerer Zeit kamen ethisch motivierte Projekte hinzu: Beispiele sind das Zweinutzungshuhn und die Mast männlicher Küken – zwei Alternativen, um das fragwürdige Töten der männlichen Eintagsküken in der Legehennenhaltung zu vermeiden. In vielen Studien ging es um das Tierwohl und die Qualität von Fleisch, Milch und Eiern.

«Mit den Nutztieren ist es ähnlich wie mit elektronischen Gadgets – man wechselt sie aus nach kurzer Zeit, obwohl sie noch gut funktionieren.» Michael Kreuzer

Ein Thema, das ihm besonders am Herzen liegt, ist die Lebenszeit der Milchkuh. Eine Kuh braucht zwei bis drei Jahre, bis sie Milch produziert. Je länger sie lebt, desto weniger Methan-​intensiv wird ihre Milch. «Unsere Kühe leben aber immer kürzer», konstatiert Kreuzer. Denn Kuhfleisch landet vor allem in Burgern. Die steigende Nachfrage der Burgerketten treibt den Kuhfleischpreis in die Höhe und macht es für Landwirte attraktiv, ihre Milchkühe früher zu schlachten. «So ist es mit den Nutztieren ähnlich wie mit elektronischen Gadgets – man wechselt sie aus nach kurzer Zeit, obwohl sie noch gut funktionieren und ihre weitere Haltung die Umwelt schonen würde», bedauert Kreuzer.

Forscher mit freundschaftlichem Führungsstil

Kreuzer hat an der Technischen Universität München-​Weihenstephan Agrarwissenschaften studiert und in Tierernährung promoviert. Von seinem Doktorvater hat er fachlich viel profitiert, litt aber unter dessen autoritären Führungsstil. «Damals nahm ich mir vor, es später einmal anders zu machen», erinnert er sich.

Seinem Umfeld zufolge ist ihm das gelungen: Kreuzer gilt als äusserst angenehmer Kollege, freundschaftlicher Partner und unterstützender Chef, dem Bescheidenheit, Integrität und Respekt gegenüber anderen Menschen enorm wichtig sind.

An der letzten Frühjahrstagung spielte Kreuzers Team überraschend ein Video ein. Es enthielt Grussbotschaften von Mitarbeitenden, Kolleginnen und Partnern aus aller Welt, die ihm auf witzige Weise dankten. «Diese Wertschätzung hat mich sehr gerührt», sagt Kreuzer. Es habe ihm bestätigt, dass sein freundschaftlicher Stil der richtige Weg war.

Was kommt, ist noch offen

Nun geht der Veteran der Methanverminderung in Pension. Seinem Nachfolger, Professor Mutian Niu, hinterlässt er ein boomendes Forschungsfeld und motivierte Mitarbeitende. «Die Nachfrage nach Kooperationen aus Industrie und Wissenschaft ist gerade so hoch wie nie», so Kreuzer.

Für ihn beginnt nun eine Übergangszeit: Seine Lieblingsvorlesung über die «Qualität tierischer Produkte» wird er noch ein zwei Semester halten. Auch bei AgroVet-​Strickhof wird er tageweise noch zu treffen sein. Spektakuläre Pläne habe er vorerst keine – seine Frau arbeitet noch fünf Jahre lang. «Dann schauen wir gemeinsam weiter». Allenfalls wird er sich ein paar Gänse zutun. Oder Hühner. Nur eines ist sicher: «Wir bleiben in der Schweiz, denn hier ist unser Lebensmittelpunkt mit den zwei erwachsenen Kindern».

Abschiedsvorlesung

Michael Kreuzer, ETH-​Professor für Tierernährung, hat am Mittwoch, 22. September 2021 seine Abschiedsvorlesung zum Thema «Die Schweiz (besser) ohne Nutztiere?» gehalten. Wer die Abschiedsvorlesung nicht live mitverfolgen konnte, kann die Aufzeichnung hier anschauen.

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9. September 2021

Kolloquium Angewandte Ethologie an AgroVet-Strickhof

Am Dienstag, 7. September 2021, hat das bereits zur Tradition gewordene Kolloquium «Angewandte Ethologie» zum fünften Mal am AgroVet-Strickhof stattgefunden. Um auch auf verschiedene Szenarien bezüglich Entwicklung der COVID-19-Situation gewappnet zu sein, wurde der Anlass als Hybridanlass mit sowohl Teilnahmemöglichkeiten vor Ort als auch mit online Übertragung geplant. Erfreulicherweise war die vor Ort Durchführung ohne grosse Einschränkung möglich. So konnte die Leiterin Forschung von AgroVet-Strickhof, Melissa Terranova, 30 Personen vor Ort und 14 Personen online begrüssen.

Das Team Leitung Forschung von AgroVet-Strickhof hatte ein interessantes Programm mit sieben Referentinnen und Referenten zusammengestellt. Nach einem längeren Einführungsreferat über wichtige statistische Prinzipien für die experimentelle Tätigkeit mit Tieren gaben die nachfolgenden Referate einen vertieften Einblick in die jeweiligen Tätigkeits-/Forschungsgebiete. So erfuhren die Teilnehmenden wie man genetische Ursachen für Spermiendefekte bei Stieren findet. Das Prüf- und Bewilligungsverfahren für Stalleinrichtungen wurde vorgestellt und anhand von Beispielen dargelegt, welche Aspekte bei einem Haltungssystem im Hinblick auf das Tierwohl wichtig sind. Nach dem Mittagessen wurde aufgezeigt, was Kälber brauchen, damit es später gesunde Kühe gibt und wie man Tiergesundheit und Tierwohl beim Geflügel beurteilen kann. Abgeschlossen wurde der Nachmittag mit einem Referat über den Einsatz von Sensortechnik im Tierbereich und was es noch braucht bis Smartfarming auch wirklich smart ist, sowie einem Beitrag über das breite Spektrum vom Forschungsmöglichen an AgroVet-Strickhof. Diese reichen vom in vitro System zum on Farm Experiment. Nach jedem Referat gab es genügend Zeit für Fragen und Diskussion. Diese Gelegenheit wurde sowohl von den Teilnehmern vor Ort als auch von den Online-Teilnehmern intensiv genutzt.

Das Ziel des Kolloquiums war es, den Teilnehmenden Wissen zu vermitteln, mit dem sie die Planung und die Rahmenbedingungen ihrer geplanten Experimente optimal gestalten können. Ein wichtiger Teil des Kolloquiums ist auch der informelle Austausch zwischen den Forschenden in der Kaffeepause und beim Mittagessen. Dabei werden oft auch wichtige Erfahrungen ausgetauscht und Kontakte geknüpft, die für die Forschenden oft ebenso wichtig sind wie die das Fachwissen, das in den Referaten vermittelt wird.

Wir danken allen Referenten für ihre Vorträge und den Tagungsteilnehmern für ihre Beiträge zur Diskussion.

Hinweis: Nächstes Jahr findet das Kolloquium am Dienstag, 27. September 2022 statt.

20. August 2021

Forschen für die Nutztierhaltung der Zukunft

Mit welchen Futterzusätzen lässt sich der Ausstoss von klimaschädlichem Methan bei Wiederkäuern senken? Und wie wird die Leistung von Legehennen und die Qualität ihrer Eier beeinflusst, wenn Soja im Futter ersetzt wird durch Insektenlarvenmehl und -fett? Ob klimafreundlichere Rindviehhaltung oder Soja-Ersatz in der Futterration: Am Bildungs- und Forschungszentrum AgroVet-Strickhof wird intensiv und praxisnah an innovativen Lösungen geforscht, wie die Nutztierhaltung nachhaltiger gemacht werden kann.


Insgesamt 44 Versuche wurden im Jahr 2020 von der Geschäftsleitung und der Leitung Forschung von AgroVet-Strickhof bearbeitet. Der Fokus der Forschungstätigkeit lag vorrangig beim Rindvieh, gefolgt von Schafen, Schweinen, Geflügel und Pferden. Basierend auf den Forschungsarbeiten bei AgroVet-Strickhof konnten im letzten Jahr 40 Originalarbeiten und Übersichtsartikel in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht, sowie in 42 Beiträgen Resultate an Konferenzen vorgestellt werden.


Forschung und Bildung
AgroVet-Strickhof ist nicht nur Ort der Forschung, sondern auch Ort der Aus- und Weiterbildung von Tiermedizin- und Agronomie-Studierenden, Landwirtschafts-Lernenden sowie Praktikern. Zur Ergänzung des theoretischen Unterrichts in der Berufsfachschule werden die Ställe in Lindau und in Wülflingen regelmässig von den Lehrpersonen des Strickhofs sowie anderer Landwirtschaftsschulen aus dem In- und Ausland mit den Lernenden besucht. In diesem Rahmen haben im Jahr 2020 trotz Corona über 500 Schülerinnen und Schüler Übungen zu verschiedenen Themen wie z.B. CH-TAX, Lineare Beschreibung, Melken, Hygiene und Tierbeobachtungen durchgeführt oder auch gelernt einen Stall korrekt zu vermessen.

Standort modernisiert
2020 konnte der Umbau bzw. die Erweiterung der Forschungsstation Früebüel abgeschlossen werden. Ein alter Stall wurde mit einem Laufstall für die Mutterkuhhaltung erweitert, der ehemalige Milchviehstall zu einem Schaftstall umgebaut. Modernisiert und ausgebaut wurde weiterhin die Laborinfrastruktur, damit Forschende Probenmaterial direkt vor Ort bearbeiten und analysieren können. «Die Anlage entspricht voll und ganz unseren Anforderungen, um die Nutztierforschung in der Schweiz voranzubringen», sagt Melissa Terranova, Leiterin Forschung von AgroVet-Strickhof. Die neuen Einrichtungen auf dem Früebüel werden für die Forschung an Aufzuchtrindern, Mutterkühen, Schafen und Damwild genutzt.

Landwirtschaft der Zukunft
Am 27. Oktober 2021 findet die zweite AgroVet-Strickhof-Tagung statt. «Vernetzung von Forschung und Praxis – Landwirtschaft der Zukunft» lautet das Thema. Spannende Vorträge rund um aktuelle Herausforderungen und Forschungsthemen in der Landwirtschaft werden hier diskutiert.

Agro Vet Strickhof medienmitteilung


31. Mai 2021

AgroVet-Strickhof Tagung 27.10.2021

Einreichung Abstracts

Gerne möchten wir darauf hinweisen, dass die Frist für die Einreichung der Abstracts für die AgroVet-Strickhof Tagung auf Ende Juni 2021 verlängert wird. Die Wordvorlage finden Sie im Downloadbereich.

Flyer Abstracts Agro Vet Strickhof Conference

Es sind bereits spannende Abstracts eingetroffen. Nun hoffen und freuen wir uns über weitere interessante Abstracts. Bei Fragen können Sie uns gerne per Mail kontaktieren: andrea-weiss@ethz.ch.

das OK Team



5. Mai 2021

150 Jahre Agrarwissenschaften ETH Zürich

Das Institut für Agrarwissenschaften der ETH Zürich feiert ihr 150-jähriges Bestehen. Im folgenden Video wird ein Rundgang durch die Bereiche des Instituts für Agrarwissenschaften gezeigt, worin auch AgroVet-Strickhof vorgestellt wird.


Katrin Giller, Oberassistentin in der Forschungsgruppe für Tierernährung gibt einen Einblick in die aktuellen Forschungsschwerpunkte in den Forschungseinrichtungen des AgroVet-Strickhofs (ab Minute 39 und folgend). Darin erklärt sie unter anderem, wie die Produktion des Methans, welches die Kühe ausstossen gemessen und auch reduziert werden kann.


Mehr über AgroVet-Strickhof erfahren Sie im folgenden Kurzvideo:

27. April 2021

neuer Professor der ETH Zürich bei AgroVet-Strickhof

Prof. Dr. Michael Kreuzer (*1956), zurzeit ordentlicher Professor für Tierernährung am Departement Umweltsystemwissenschaften der ETH Zürich, wird Ende Juli 2021 in den Ruhestand treten.

Prof. Dr. Mutian Niu (*1989) wurde vom ETH Rat nun zur Nachfolge von Prof. Dr. Michael Kreuzer ernannt. Er beabsichtigt, am 1. Juni 2021 zu beginnen. Der Artikel finden Sie in der Rubrik ETH-News.

Zurzeit ist er Assistenzprofessor an der University of Pennsylvania, USA, zum Tenure-​Track-Assistenzprofessor für Tierernährung am Departement Umweltsystemwissenschaften. Mutian Nius Forschungsschwerpunkt liegt in der Quantifizierung und Minderung umweltrelevanter Emissionen aus der Nutztierhaltung und ermöglicht einen wesentlichen Beitrag zur gesellschaftlichen Akzeptanz der nachhaltigen Erzeugung von Lebensmitteln tierischer Herkunft. Die Professur von Mutian Niu ist in AgroVet-​Strickhof eingebettet und wird dieses Kompetenzzentrum für Bildung und Forschung der ETH Zürich, der Universität Zürich und des Kantons Zürich erheblich verstärken.

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Prof. Mutian Niu und wünschen ihm einen erfolgreichen Start.

23. Februar 2021

AgroVet-Strickhof Tagung 27.10.2021

Einreichung Abstracts

Die zweite AgroVet-Strickhof Tagung ist für den 27. Oktober 2021 als Online-Veranstaltung geplant. Das Thema der diesjährigen Tagung lautet «Vernetzung von Forschung und Praxis - Landwirtschaft der Zukunft». Beiträge für die Postersession können ab sofort eingereicht werden.

Die Erfassung der Beiträge erfolgt über Ihren eingereichten Abstract in englischer Sprache. Die Formatvorlage für die Erstellung finden Sie im Download-Bereich. Diese können Sie bis zum 31. Mai 2021 bei ihr einreichen. Die Poster sind, wie die Abstracts, in englischer Sprache zu verfassen.

Ziel der Tagung ist es, den Forschenden, Lernenden, Praktikern und interessierten Tagungsteilnehmern an der Tagung eine gemeinsame Plattform für den Informationsaustausch zu bieten.

Die Tagung wird aufgrund der Covid-19 Situation als Onlineveranstaltung durchgeführt. Sollte sich bis Oktober 2021 die Pandemie-Lage entspannen, wird allenfalls eine Hybridvariante mit der Möglichkeit der Teilnahme vor Ort und online geprüft. Die online Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos, bei Einreichung eines Beitrages entfallen Tagungs- und Verpflegungskosten für eine etwaige Präsenztagung.

Wir freuen uns auf spannende Beiträge und hoffen, zahlreiche Teilnehmer/innen anlässlich der diesjährigen AgroVet-Strickhof Tagung begrüssen zu dürfen. Für etwaige Fragen steht Ihnen Frau Weiss, andrea-weiss@ethz.ch, als Ansprechperson zur Verfügung.

das OK Team

21. Dezember 2020

AgroVet-Strickhof Tagung / save the date

Aufgrund der Corona Pandemie müssen wir die geplante AgroVet-Strickhof Tagung vom Januar 2021 verschieben.

Neu findet die Tagung am Mittwoch, 27.10.2021 im AgroVet-Strickhof Forum in Lindau statt. Bitte reservieren Sie sich dieses Datum bereits heute in Ihrer Agenda.

Das OK ist bereits intensiv mit den Vorbereitungen beschäftigt. Im Februar 2021 werden weitere Informationen sowie die Details zum Einreichen von Abstracts folgen.

Wir freuen uns bereits jetzt sehr auf die Tagung und hoffen auf zahlreiche Teilnehmer und spannende Vorträge.

Freundliche Grüsse
Leitung Forschung und Team

13. November 2020

AgroVet-Strickhof blickt auf zwei erfolgreiche Jahre zurück

Die beiden ersten Jahre von AgroVet-Strickhof waren geprägt durch eine intensive Forschungs- und Bildungstätigkeit.

AgroVet-Strickhof, das Bildungs- und Forschungszentrum für Nutztiere, blickt auf zwei erfolgreiche operative Jahre zurück. Die Kooperation Strickhof, ETH Zürich und Universität Zürich ist stärker zusammengewachsen und setzt neue Massstäbe in Sachen Forschung und Bildung. Die Zahlen sprechen für
sich: In den Jahren 2018 und 2019 entstanden jährlich über 40 publizierte wissenschaftliche Artikel. Ebenso erfolgreich präsentierten die Nachwuchswissenschaftler auf zahlreichen Fachtagungen im In und Ausland ihre Projekte (50 in 2018, 92 in 2019). Nicht weniger spektakulär zeigten sich Aus- und Weiterbildungen für angehende Veterinäre, Agrarstudenten und Landwirtschaftsschüler sowie Praktiker. Dabei lag der Fokus vor allem auf dem Rindvieh: Die Laktationsphysiologie, Trächtigkeitsuntersuchung, Lineare Beschreibung und Kurse zur Klauenpflege, um nur einige zu nennen. Aber auch das Pferd ist Bestandteil der Ausbildung. Die Pferdepfleger in Ausbildung konnten in Lindau beispielsweise die Anatomie und das Anlegen von Verbänden erproben. Die Leitung Forschung und das Team haben alle Hände voll zu tun, denn seit der Eröffnung bis Ende des Jahres 2019 wurde bereits das 137. Forschungsprojekt eingereicht und bearbeitet. Neben den organisatorischen Belangen im Labor muss auch die Versuchsdurchführung mit dem Betrieb abgesprochen werden. Die Unterbringung und Versorgung der Tiere während der Durchführung der Forschungsprojekte muss gut durchdacht und vorbereitet werden. Forschungsprojekte zur Tiergesundheit sowie Fütterungsversuche zur Methanreduktion und zum Ersatz von Soja in Rationen bei landwirtschaftlichen Nutztieren konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Forschungsprojekte zum Thema Stallbodensanierungen, zur Digitalisierung und Gülleversuche sind ebenso im Portfolio. Neben dem operativen Tagesgeschäft sind noch weitere Vorhaben durch die Leitung Forschung und das Team zu bearbeiten. Die Finalisierung des Umbaus in Früebüel wurde ebenso strukturiert und erfolgreich angegangen wie auch spezifische Baumassnahmen im Stoffwechselzentrum. So erfolgten technische Anpassungen bei den Respirationskammern für die Haltung von Mastrindern, Zuchtsauen und Mastschweinen, sowie die Installation einer automatischen Fütterung inklusive Silos für die Schweinehaltung. Um spezifische Versuchsfutter selbst am Standort produzieren zu können, ist AgroVet-Strickhof auch als Futtermittelhersteller registriert worden und befolgt die strikten Vorgaben bei der Futtermittelherstellung wie es beispielsweise auch bei Futtermühlen Anwendung findet. Zahlreiche geführte Rundgänge (2018: 90; 2019: 68) deuten auf das grosse Interesse am neuen Campus in Lindau hin. So besichtigten in den vergangenen Jahren fast 7’000 Personen den Campus. Dabei wurden die zwei Grossveranstaltungen, die Swiss Cow und der AgriTechDay, am besten besucht (ca. 800 und 1’500 Besucher). Ausserdem nahmen viele Teilnehmer von Weiterbildungen die Möglichkeit wahr, sich nach dem Kurs von den Experten vor Ort die Stallungen erläutern zu lassen, wobei nicht selten spannende Diskussionen entstanden welche den Bedarf nach praxisbezogenen Forschung deutlich macht. Es bleibt spannend für AgroVet-Strickhof und auch im Corona-Jahr 2020 wird weiterhin erfolgreich Ausbildung und Forschung betrieben, wenn auch anders als gewohnt.

AgroVet-Strickhof
Das seit 2018 operative Bildungs- und Forschungszentrum AgroVet-Strickhof ist eine Kooperation von Strickhof, Universität Zürich und ETH Zürich. Es ist ein Ort, an dem Hochschullehre, landwirtschaftliche Aus- und Weiterbildung sowie Forschung in einzigartiger Weise eng miteinander vernetzt sind. Bei AgroVet-Strickhof arbeiten Wissenschaftler und Praktiker Hand in Hand mit dem Ziel, Erkenntnisse zu gewinnen, wie Tierwohl und Nachhaltigkeit in der Nutztierhaltung gefördert werden können. Unter dem Ansatz «From Feed to Food» werden Fragestellungen aus den Bereichen Nutztierwissenschaften, Tiergesundheit, Digitalisierung und Smart-Farming interdisziplinär, praxisnah und ganzheitlich angegangen. Die Möglichkeit, auf drei Höhenstufen Ausbildung und Forschung an landwirtschaftlichen Nutztieren sowie der Flora zu betreiben, ist ein wesentlicher Vorteil von AgroVet-Strickhof und weltweit einzigartig. Denn AgroVet-Strickhof erstreckt sich über die vier Betriebsstandorte Lindau (ZH), Wülflingen (ZH), Früebüel (Walchwil ZG) und Alp Weissenstein (Bergün GR).

Agro Vet Strickhof
25. September 2020

Kolloquium "angewandte Ethologie"

Am 22. September 2020 wurde zum vierten Mal das Kolloquium «Angewandte Ethologie» an AgroVet-Strickhof durchgeführt. In diesem Jahr konnten wir 50 Teilnehmer im Forum und einige online begrüssen. Covid19 bedingt, war die Zahl der Teilnehmer limitiert. Die Mehrheit der Teilnehmenden waren Forschende von den drei Kooperationspartnern von AgroVet-Strickhof (Strickhof, UZH, ETH), aber auch Lehrer und Berater sowie Mitarbeiter anderer Institutionen waren anwesend.

Für die Veranstaltung konnten acht Referenten gewonnen werden, die einen Einblick in ihr jeweiliges Forschungsgebiet gaben. In einem Teil der Referate standen die an AgroVet-Strickhof gehaltenen Tierarten im Zentrum. Den Teilnehmern wurde Wissen über das Verhalten der Tiere vermittelt, die Teil ihrer Forschung sind. Des Weiteren wurden auch Werkzeuge vorgestellt, mit denen das Verhalten und die Gesundheit der Tiere beurteilt und eingeordnet werden kann. Der Einsatz dieser Werkzeuge kann einerseits helfen, die Rahmenbedingungen für die Untersuchungen zu verbessern, die Haltung der Tiere möglichst optimal zu gestalten und anderseits auch die Interpretation von Ergebnissen zu verbessern. Im Weiteren wurde verschiedene Einsatzmöglichkeiten von Infrarotspektroskopie in der Milch und von in vitro Techniken vorgestellt. Die Infrarottechnik könnte es in Zukunft den Forschenden erlauben, im Sinne des 3 R-Prinzips eine grosse Anzahl an Tieren oder Behandlungen zu screenen, ohne die Tiere unter speziellen Forschungsbedingungen halten zu müssen. Somit kann eine Vorselektion von Tieren oder Behandlungen einfach im Vorfeld geschehen und nur eine ausgewählte Tierpopulation muss unter Forschungsbedingungen gehalten werden. Eine weitere Möglichkeit im Sinne des 3R-Prinzips Forschung zu betreiben wurde im Vortrag über in vitro Methoden in der Tierernährung behandelt. Mit den vorgestellten in vitro Techniken können viele verschiedene Futtersubstanzen auf ihre Wirkung für das Tier gescreent werden. Dabei können auch Substanzen getestet werden, deren Einfluss auf die Verdauung des Tieres noch völlig unbekannt ist, ohne dass man unerwünschte, nicht erwartete Konsequenzen für das Tier in Kauf nehmen muss. Nicht fehlen darf an einer solchen Veranstaltung auch ein Teil über Statistik. Unter Berücksichtigung der wesentlichen statistischen Prinzipien können Forschende ihre Experimente korrekt planen und dann unter Verwendung der richtigen Auswertungsmethoden die Resultate auch korrekt interpretieren. Insgesamt bekamen die Teilnehmenden spannende Referate zu hören mit anschliessender Zeit für Fragen und Diskussion.

Wir danken allen Referenten und Tagungsteilnehmern für ihre Vorträge und Diskussionsbeiträge und freuen uns schon auf die nächste Durchführung des Kolloquiums «Angewandte Ethologie» im September 2021.


AgroVet-Strickhof, Team Leitung Forschung

Agro Vet Strickhof Ke 2020 09 22 Schm 001
9. September 2020

Corona Update

Liebe AgroVet-Nutzer

Seit Mitte August sind die Gebäude auf dem AgroVet-Strickhof wieder uneingeschränkt für die Öffentlichkeit zugänglich. Damit keine gesundheitlich kritischen Situationen in den öffentlichen Bereichen entstehen, gilt in den Gebäuden eine Maskenpflicht, wenn man sich – auch auf kurzen Wegen – von einem Ort zum anderen bewegt.

Die Maskenpflicht ersetzt die Distanzregel nicht. Wann immer möglich müssen 1.5 Meter Abstand eingehalten werden.

Vielen Dank für Ihr Engagement und Ihr Verständnis!

Bleibt gesund!
Eure Leitung Forschung und Team

25. Juni 2020

Schlüsselübergabe auf dem Früebüel

Der Umbau und die Erweiterung der Forschungsstation Früebüel (ZG) sind abgeschlossen. Damit verfügt AgroVet-Strickhof nun über vier moderne Forschungs- und Bildungsstandorte für die Agrarwissenschaften.

Der Umbau und die Erweiterungen der landwirtschaftlichen Forschungsstation Früebüel, Walchwil (ZG), konnten trotz des Lockdowns fast termingerecht abgeschlossen werden. Die Forschungskooperation AgroVet-Strickhof, die von der ETH Zürich, der Universität Zürich und dem Strickhof getragen wird, verfügt damit an ihren vier Standorten über moderne Forschungs- und Bildungsinfrastrukturen.

Erholungssuchende auf dem Zugerberg haben es schon gemerkt: Auf dem ehemaligen Gutsbetrieb Früebüel hat sich einiges getan. Die landwirtschaftliche Bildungs- und Forschungsplattform AgroVet-Strickhof hat in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich in den vergangenen zwei Jahren Stallungen, Betriebsgebäude und Gehege umgebaut und erweitert. Nun sind die Bauarbeiten, fast drei Jahre nach Erteilung der Baubewilligung durch den Kanton Zug, abgeschlossen.

Die neuen Einrichtungen auf dem Früebüel werden für die Forschung an Aufzuchtrindern, Mutterkühen, Schafen und Damwild genutzt. Bewirtschaftet wird der erweiterte AgroVet-Strickhof-Standort vom Kooperationspartner Strickhof. Das Früebüel bietet sich dabei aufgrund seiner Höhenlage auf 1000 m.ü.M an, um spezifische Fragestellungen im Zusammenhang mit Betrieben im Voralpen- und Berggebiet (Maiensäss) zu bearbeiten. Im Sommer ziehen die Tiere zur Sömmerung auf die Alp Weissenstein am Albulapass (GR), ebenfalls ein Forschungsstandort von AgroVet-Strickhof.

Forschen werden hier in erster Linie die Kooperationspartner von AgroVet-Strickhof, insbesondere die ETH-Professuren aus den Tierwissenschaften, der Pflanzenökologie und den Graslandwissenschaften. Letztere betreiben auf dem Früebüel seit 2005 eine Messstation, etwa um Stoffflüsse inklusive Treibhausgase von mittelintensiv genutztem Grünland zu erfassen.

Anlage erlaubt intensivere Forschung

«Wir freuen uns sehr, in dieser zeitgemässen und grosszügigen Anlage unsere Forschung weiterführen und ausbauen zu können», sagt Melissa Terranova, die seit 1. April 2020 Forschungsleiterin von AgroVet-Strickhof ist. «Die Anlage entspricht voll und ganz unseren Anforderungen, um die Nutztierforschung in der Schweiz voranzubringen.» Dank des Ausbaus des Standortes könne nun intensiver als bisher geforscht werden.

Auch Ulrich Weidmann, Vizepräsident für Infrastruktur der ETH Zürich freut sich über den Abschluss der Bauarbeiten. «Wir sind glücklich darüber, dass wir mit diesem anspruchsvollen Projekt das Ausbauprogramm für die Kooperation AgroVet-Strickhof erfolgreich abschliessen und auch den Betrieb dieses Standorts in die Hände der AgroVet-Strickhof-Verantwortlichen legen können».

Die Abteilung Immobilien der ETH war verantwortlich für die Planung und Umsetzung des Bauvorhabens. Die Planungs- und Baukosten betragen knapp 13 Mio. Franken.

Grosse Unterstützung durch Standortgemeinde und -kanton

«Ich möchte mich bei der Standortgemeinde Walchwil, der Regierung und der Verwaltung des Kantons Zug und den interessierten Verbänden für die gute Zusammenarbeit bedanken», sagt Weidmann weiter. «Ohne ihre grossartige Unterstützung hätten wir das Früebüel nicht auf den für Spitzenforschung nötigen Standard modernisieren können.»

Neue Gehege und modernisierte Labors

Der Grossteil der baulichen Massnahmen entfällt auf Um- und Erweiterungsbauten: Ein alter Stall wurde mit einem Laufstall für die Mutterkuhhaltung erweitert, der ehemalige Milchviehstall zu einem Schafstall umgebaut. Modernisiert und ausgebaut wurde insbesondere auch die Laborinfrastruktur, damit Forscherinnen und Forscher Probenmaterial direkt vor Ort bearbeiten und analysieren können. Neu gebaut wurden ein Winterunterstand für Damwild mit umfangreichen Gehegen sowie eine Remise mit dem Feuerwehrdepot Berg der Gemeinde Walchwil (ZG).

Ökologischer Ausgleich im Massstab eins zu eins

Die Fläche, welche die neuen Gehege einnehmen, wurde von der ETH Zürich auf dem Gelände des Früebüels mit ökologischen Aufwertungen ausgeglichen. So wurden unter anderem Wiesenflächen an feuchten Standorten extensiviert, neue Hecken gepflanzt sowie Kraut- und Wiesensäume angelegt. Aufgewertet und extensiviert wurden auch rund 300 Meter Waldrand. All diese Vernetzungselemente dienen als Verbindungskorridore für Wildtiere und umfassen eine Fläche von insgesamt 4,5 Hektar.

Forschungsschwerpunkt Nutztiere

«Der Forschungsschwerpunkt liegt klar bei den Nutztierwissenschaften und ihrem Platz in einer nachhaltigen, standortangepassten Landwirtschaft», erklärt Susanne Ulbrich, Professorin für Tierphysiologie an der ETH Zürich. Am Beispiel von Schafen der Rasse Schwarzbraunes Bergschaf und Mutterkühen der Rasse Schweizer Original Braunvieh untersuchen die Forschenden etwa, wie sich die Fütterung auf den Stoffwechsel der Tiere auswirkt.

Susanne Ulbrich selbst leitet eine Studie mit Rehen. Diese Huftiere werden nur selten in Gehegen gehalten und erforscht. Ulbrichs besonderes Interesse gilt der Keimruhe beim Reh, der sogenannten embryonalen Diapause. «Mehr Kenntnisse über diesen speziellen Vorgang sind bedeutend, um grundlegende Entwicklungsvorgänge bei Nutztieren zu verstehen», sagt die ETH-Professorin. «Wir untersuchen, was Embryonen für eine gesunde Entwicklung benötigen. Zudem suchen wir neue Kenngrössen, um gesunden Stress von solchem Stress unterscheiden zu können, der Tieren schadet». Nebst den physiologischen Studien werden die Forschenden auch Verhaltensstudien durchführen.

Alle Forschungsvorhaben mit Tieren werden unter Einhaltung strenger Tierschutzrichtlinien durchgeführt. Jedes Vorhaben muss zuvor durch das kantonale Veterinäramt bewilligt werden.

Einzigartiger Ansatz

Melissa Terranova betont, dass die Bildung und Forschung von AgroVet-Strickhof auf dem Früebüel von nationalem und internationalem Interesse sei. «Neben AgroVet-Strickhof gibt es in der Schweiz keine universitäre Bildung und Forschung, die direkt mit der Berufsbildung und der landwirtschaftlichen Praxis vernetzt ist. Diese Kooperation ist daher einzigartig und systemrelevant», sagt sie.

Tag der offenen Türe 2021

Aufgrund der Corona-Pandemie war es AgroVet-Strickhof in diesem Jahr nicht möglich, die Anlagen auf dem Früebüel feierlich einzuweihen. Geplant ist nun, den Standort 2021 im Rahmen eines Tags der offenen Tür zu eröffnen. Der Zeitpunkt wird später festgelegt.

Weitere Informationen

Hintergrund https://www.agrovet-strickhof.ch/standorte/fruebuel-walchwil-zg

Projekt https://www.agrovet-strickhof.ch/ueber-uns/geschichte/geschichte-projekt-fruebuel

Kontakt

Zur Forschung auf dem Früebüel und allgemein AgroVet-Strickhof:

Melissa Terranova, Forschungsleiterin AgroVet-Strickhof; Tel.: +41 52 354 91 37, Mail: melissa-terranova@ethz.ch

Zum Bau:

Bianca Gasser, Kommunikationsverantwortliche Abteilung Immobilien ETH Zürich; Tel.: +41 44 633 82 44, Mail: bianca-gasser@ethz.ch

19. März 2020

Coronavirus

Liebe AgroVet-Strickhof-Nutzer

Aufgrund der Regeln welche vom Bundesrat aufgrund der derzeitigen Entwicklung festgelegt wurden, haben die ETH, die UZH und der Strickhof entschieden ab Dienstag 17. März auf Notbetrieb umzustellen. Dies hat auch Auswirkungen auf den Betrieb von AgroVet-Strickhof. Ab sofort gelten die folgenden Regeln:

  • Alle Gebäude sind nur noch mit Badge betretbar
  • Es dürfen sich nur Personen auf dem Gelände aufhalten, welche zwingend vor Ort sein müssen (Versorgung der Tiere, laufende Versuche)
  • Die Gruppen- bzw. Teamleiter bestimmen, welche ausgewählten Personen vor Ort sein dürfen; alle anderen sollen zu Hause bleiben
  • Wer zwingend vor Ort sein muss, muss die Hygienevorschriften des BAG einhalten (Persönliche Hygienemassnahmen, gegenseitiger Abstand, …)
  • Der physische Kontakt muss auf ein Minimum beschränkt werden, benutzt bitte Skype oder Zoom für Besprechungen
  • ETH-seitig gilt, dass alle nicht zwingenden Laborarbeiten auf die Zeit nach der Wiederaufnahme des Normalbetriebs verschoben werden müssen (Vorläufig auf Ende Mai geplant)
  • Zur Info: Die Mitarbeiter des Facility-Management sind nur noch punktuell vor Ort und die als Betriebssanitäter ausgebildeten Personen sind nicht mehr vor Ort (wegen Home-Office am Strickhof)
  • Alle Telefonapparate im EHB (Büro-/Laborgebäude), die für externe Gespräche freigeschaltet sind, können ab sofort auf private CH-Telefonnummern umgeleitet werden (Mobil- und Festnetz)

Das erklärte Ziel ist es, dass wir die Ausbreitung reduzieren, und so das Personal vom A+V-Betrieb (Stallteam) schützen, da sie die Versorgung der Tiere gewährleisten müssen!

Die Leitung Forschung wird jeweils mit einer Person pro Tag vertreten sein, um bei Dringlichkeiten zu unterstützen und Lieferungen entgegen zunehmen.

  • Montag: Raphael Jendly, 052 354 92 03
  • Dienstag: Hans-Ruedi Wettstein, 052 354 91 56
  • Mittwoch: Susanne Meese, 052 354 91 60
  • Donnerstag: Melissa Terranova, 052 354 91 37
  • Freitag: Sergej Amelchanka, 052 354 92 02

Wir halten euch auf dem Laufenden, wenn sich Änderungen ergeben.

Mit freundlichen Grüssen und bleibt gesund

Eure Leitung Forschung und Team

6. Februar 2020

Tier & Technik 2020 - 20. Int. Fachmesse für Nutztierhaltung, landwirtschaftliche Produktion, Spezialkulturen und Landtechnik

An der diesjährigen Messe vom 20. bis 23.02.2020 finden Sie gebündeltes Know-how, hochkarätige Tierausstellungen sowie ein breites Angebot für die moderne Landwirtschaft. AgroVet-Strickhof ist auch dabei, besuchen Sie uns an unserem Stand zusammen mit dem Strickhof Lindau 1.0.17.

Hier geht es zum Link: https://www.tierundtechnik.ch/de/

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6. Februar 2020

AgroVet-Strickhof - nicht nur Forschung und Bildung, sondern auch sportliche Herausforderungen begleiten den Alltag

Am 29.1.2020 ging es zum wiederholten Male um 19 Uhr für die 16 Sportsleute los. Diesmal jedoch kamen die Teammitglieder aus 7 Nationen und so wurde es ein internationales Sportsevent unter der Leitung von Dani Schär! Zuerst erfolgte die Begegnung im Doppel, dann im Einzel. Die Spieler zeigten sich sportsbegeistert in der Ko-Runde und am Ende gab es ein spannendes Finale zwischen ETH- und Strickhof-Mitarbeitern.

6. Juni 2019

Erste AgroVet-Strickhof Tagung

Wie bereits im November 2018 angekündigt, findet am 1. Juli 2019 die erste AgroVet-Strickhof Tagung statt. Erfahren Sie mehr über die aktuellen und geplanten Forschungsarbeiten und tauschen Sie sich persönlich mit den Autoren und Forschenden aus.


Wann? Am 1. Juli 2019 von 09:00 bis 16:00 Uhr

Wo? Im Forum am AgroVet-Strickhof, Eschikon 27 in 8315 Lindau


Das Programm finden Sie hier: PDF


Hier klicken zum Anmelden

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19. März 2019

Landwirtschaft der Zukunft – digital und nachhaltig?

AgriTech Day

Der AgriTech Day ist ein Erlebnistag für Gross und Klein. Erfahren Sie, wie moderne Wissenschaft und neueste Technologien zu nachhaltigen Lösungen für die Schweizer Landwirtschaft führen. Es erwarten Sie spannende Projekte, Demonstrationen und Präsentationen. Gewinnen Sie überraschende Einblicke in die landwirtschaftliche Forschung und erfahren Sie, wie eine ressourcenschonende und umweltfreundliche Landwirtschaft von morgen aussehen kann. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auszutauschen.

Samstag, 25. Mai 2019
10:00 - 17:00 Uhr
ETH-Forschungsstation für Pflanzenwissenschaften, Strickhof & Agrovet Strickhof
Eschikon 27, 8315 Lindau

http://www.ethz.ch/agritech

Eth Fel Image Report


Diese innovative Veranstaltung ist eine Zusammenarbeit von ETH Zürich, Strickhof und AgroVet-Strickhof.

15. Februar 2019

Umweltfreundlichere Kühe

Rinder fressen viel Soja und sind die grossen Emittenten von Treibhausgasen und dem Luftschadstoff Ammoniak. Neuartige Futterzusätze für Wiederkäuer und eine innovative Kuhtoilette sollen Abhilfe schaffen. >> Artikel in PDF öffnen

190215 Umweltfreundlichere Kuehe
25. Januar 2019

Frühjahrstagung 2019 «Big Data and Smart Livestock Farming»

Am Dienstag 16. April 2019 findet die Frühjahrstagung der Schweizerischen Vereinigung für Tierwissenschaften (SVT) am AgroVet-Strickhof in Lindau statt. Tagungsthema ist «Big Data and Smart Livestock Farming». Neben den Vorträgen zum Tagungsthema wird es Posterpräsentationen zu aktuellen Forschungsarbeiten im Bereich Tierwissenschaften geben. Weitere Informationen zur Tagung und zur Anmeldung von Posterpräsentationen sind auf der SVT-Webseite zu finden: http://www.svt-assa.ch/svt-tagungen.html

5. Dezember 2018

«Jungvieh- & Rindermaststall AgroVet-Strickhof» Eröffnung und Einstallung

Der 4. Oktober 2018 versprach nicht nur ein sonniger Tag zu werden, nein, es war nun endlich soweit. Die Mitarbeiter des Campus Eschikon konnten den neuen Jungvieh- und Rindermaststall erkunden. Im Anschluss an die Führung ergaben sich bei einem Apéro noch viele spannende Gespräche und Diskussionen über mögliche Projekte und neue Ziele. Doch zuvor hiess Joël Bérard, Leiter Forschung AgroVet-Strickhof, die Gäste aus Forschung, Bildung und Dienstleistung willkommen. «AgroVet-Strickhof ist wie eine lebendige Kreatur, die sich immer wieder neu formt und gedeiht, um den Bedürfnissen von Bildung, Forschung und Produktion zu entsprechen» so Bérard. Auch Andreas Rüsch, Vizedirektor und Leiter Fachstellen & Dienstleistungen Strickhof, zeigte sich sehr erfreut und dankte im Namen der Geschäftsleitung Strickhof allen Beteiligten für ihren Einsatz, um zu einem erfolgreichen Abschluss zu gelangen.

AgroVet-Strickhof feierte seine Eröffnung im September 2017, seither wurde immer wieder an weiteren Stallungen und Tierständen gefeilt und geschraubt, sodass eine gestaffelte Inbetriebnahme erfolgen konnte. Denn Forschung und Ausbildung können nicht warten. Deshalb konnten die Schüler und Studenten die bereits bestehenden Möglichkeiten ausgiebig nutzen. Aufgrund des erfolgreichen Abschlusses der letzten grossen Bauetappe, ist ein weiterer Meilenstein geglückt, was jedoch nicht immer so gewiss schien. Denn ohne den grossen Einsatz von Hanspeter Renfer, Leiter Ausbildungs- & Versuchsbetrieb, der noch buchstäblich in aller letzter Minute Schrauben eingesetzt und Verschlüsse montiert hat, wäre dies nicht möglich gewesen. Somit war es auch für ihn etwas ganz Besonderes die geladenen Gäste durch seinen neuen Stall zu geleiten und die Gruppenhaltungen im Tiefstreusystem sowie Hoch- und Tiefboxen zu erläutern. Auch konnte er die besonderen baulichen Massnahmen den gespannten Zuhörern vermitteln, denn dieser Stall ist nach den Standards einer Versuchstierhaltung gebaut. Ausserdem gibt es individuell programmierbare Tore bei den Mastrindern, sodass die Futteraufnahme genau überwacht werden kann. Denn dieser Stall muss neben den Bedürfnissen der landwirtschaftlichen Produktion auch den Forschern bei ihren Fragestellungen behilflich sein.

Bereits am 8. Oktober 2018 bezogen die ersten Tiere ihre neue Behausung und fanden sich schnell in ihrer neuen Umgebung zurecht. Innert kürzester Zeit lernten die Tiere, ihren individuellen Fressplatz zu finden und die Tore mit Leichtigkeit zu öffnen. Das erste Projekt im neuen Stall ist Ende Oktober gestartet. Im Rahmen der Doktorarbeit von Magdalena Kurrig (ETH Zürich) sollen mögliche Fütterungsstrategien für eine umweltfreundliche und effiziente Erzeugung von hochwertigem Rindfleisch unter Schweizer Produktionsbedingungen erforscht werden. Diese und andere Fragen wollen am neuen Kompetenzzentrum AgroVet-Strickhof geklärt werden, um einen Betrag in der Nutztierforschung zu leisten.

>> Weitere Infos zum Jungvieh- und Rindermasstall

Fotos und Impressionen

29. Oktober 2018

Swisscow 2018

Am Sonntag 28. Oktober 2018 fand auf dem Areal des AgroVet-Strickhof in Lindau ZH die Swisscow statt. Bei der vierten Austragung zeichnete Swissherdbook 375 Betriebe mit hervorragendem Management und/oder aussergewöhnlichen Zuchtkühen aus.

>> Link zum Artikel des «Schweizer Bauern»

181028 Swisscow
27. August 2018

3sat informierte über AgroVet-Strickhof, den besonderen Bauernhof

Am Montag, 27. August 2018 informierte 3sat in der Sendung «nano» über AgroVet-Strickhof.

Diese Sendung gibt einen schönen Einblick in die Arbeit bei AgroVet-Strickhof.

>> Link zu dem Video

180827 Intro 3Sat Nano
1. August 2018

Susanne Meese neue Mitarbeiterin ab August 2018

Anfang August 2018 begann Susanne Meese ihre Tätigkeit als Projektleiterin bei AgroVet-Strickhof, Leitung Forschung und Team.

Wir begrüssen Susanne Meese herzlich in unserem Team und freuen uns auf die Zusammenarbeit.

>> Weitere Informationen

17. Juni 2018

Baubeginn auf dem Früebüel

Nach einer langen Planungszeit kann im Juli 2018 mit den Bauarbeiten begonnen werden.

>> Weitere Informationen

5. September 2017

Impressionen der Tage der offenen Tür vom 2. und 3. September 2017

Am Samstag und Sonntag, 2. und 3. September 2017, konnten sämtliche Anlagen von AgroVet-Strickhof von der Öffentlichkeit besichtigt werden, nachdem am 1. September 2017 nach zehnjähriger Planung und zweijähriger Bauzeitfindet die offizielle Eröffnung stattfand.

An dem Wochenende haben rund 15'000 Personen AgroVet-Strickhof besucht. Davon am Samstag 2'500-3'000 und am Sonntag rund 12'000.

Die Gäste erfreuten sich an den schönen Gebäuden wie an den verschiedenen Aktivitäten in den Gebäuden und an den verschiedenen Ständen mit den Informationen zu AgroVet-Strickhof (>> siehe Poster (16MB)).

Das kulinarische Angebot wurde geschätzt und so wurden neben verschiedenen Spezialitäten in der Remise auf dem Forumsplatz 1'300 Strickhof-Burger, 1'500 Grill-Würste und 500 Portionen Öpfelchüechli konsumiert. Die Gäste nahmen auch kleinere Warteschlagen in Kauf um von Swissmilk ein Milchshake zu geniessen. Davon wurden 500 Liter verteilt.

Für den Anlass arbeiteten über 300 Personen um den Gästen die verschiedenen Aktivitäten zugänglich zu machen. Die grossen wie die kleinen Kinder erfreuten sich an den verschiedenen Aktivitäten wie in den verschiedenen Fotos ersichtlich ist. In der Bastelecke wurden 420 AgroVet-Strickhof Häuschen gebaut, welche nun Schreibtische zieren und als Papierspender und als Erinnerung an die Tage der Offenen Tür dienen.

Video-Impressionen vom Areal AgroVet-Strickhof

Video von Nadia Posch, Strickhof, geschnitten von Malgorzata Sitnik


Impressionen vom Areal AgroVet-Strickhof

Fotos von Brigitte Weidmann und Marc Wehrle, Strickhof

Impressionen der Gebäude

Fotos von Brigitte Weidmann und Marc Wehrle, Strickhof

Impressionen der Aktivitäten

Fotos von Brigitte Weidmann und Marc Wehrle, Strickhof

Kinderfreuden

Fotos von Brigitte Weidmann und Marc Wehrle, Strickhof

Impressionen Unterhaltung und Verpflegung

Fotos von Brigitte Weidmann und Marc Wehrle, Strickhof

Impressionen der Helfenden

Fotos von Brigitte Weidmann und Marc Wehrle, Strickhof

Information rückblickend

Highlights

  • Stationen mit Fachinformationen und Beratung
  • Besichtigung des Milchviehstalls und aller Bauten
  • Melkroboter und Melkstand erleben
  • Einblicke in die Respirationskammern
  • Ausstellung zur Landtechnik
  • Viehpräsentation der Jungzüchter
  • Bauernmarkt mit regionalen Produkten
  • Auftritt der ETH-BigBand
  • Führungen durch die ETH Forschungsstation für Pflanzenwissenschaften
  • Auskunft zum Bildungsangebot des Strickhofs

Unsere besonderen Highlights für kleine und grosse Kinder

  • AgroVet-Strickhof Zügli
  • Streichelzoo
  • «Küken schlüpfen» hautnah
  • Traktor-Parcour der HF Agro-Technik
  • Mini-AgroVet-Strickhof selber bauen
  • Milchshakes von SwissMilk

Unser Gastroangebot

  • Steak, Bratwurst, Cervelat und Co.
  • Mistkratzerli mit Pommes
  • Züri-Schnorre und grosses Salatbuffet
  • Bauernhof Glace
  • Strickhof-Burger
  • Sonntags Brunch


Hauptsponsoren für den Eröffnungsanlass

Wir danken den Sponsoren, insbesondere den unten aufgeführten Hauptsponsoren, ganz herzlich für die Unterstützung dass wir das Projekt in diesem Rahmen der Öffentlichkeit vorstellen können.


Sponsor Egger Partner Von Web
Sponsor Landi Von Web
Sponsor Moser Von Web
Sponsor Schweizer Bauern Von Web
1. September 2017

Impressionen zur offiziellen Eröffnung

Nach zehnjähriger Planung und zweijähriger Bauzeit wurde am 1. September AgroVet-Strickhof feierlich eröffnet. Um 10 Uhr begrüsst Ueli Voegeli, Direktor des Strickhofs die rund 250 Eingeladenen im neu erstellten Forum zur Eröffnung von AgroVet-Strickhof. Nach Ansprachen von Markus Kägi, Regierungspräsident Kanton Zürich, Michael Hengartner, Rektor der Universität Zürich, Lino Guzzella, Präsident der ETH Zürich sowie Bernard Lehmann, Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft, welcher Bundesrat Schneider-Ammann vertritt, folgte der offizielle Eröffnungsakt mit dem Enthüllen der Holzkuh.

Anbei Links zu verschiedenen Online-Publikationen:

Das Bauprojekt ist in einer Baubroschüre erläutert:

Impressionen von der Eröffnung am 1. September 2017

Fotos von ETH Zürich / Alessandro Della Bella und Universität Zürich / Frank Brüderli


Ansprachen an der Einweihungsfeier von AgroVet-Strickhof am 1. September 2017

Nachfolgend finden sie die Ansprachen am Eröffnungsevent. Es gilt das gesprochene Wort.

Markus Kägi, Regierungspräsident, Baudirektor des Kantons Zürich


Sehr geehrte Damen und Herren

Der Begriff «AgroVet-Strickhof» hat mich nun schon sehr lange begleitet. Irgendwann hat er begonnen, ein Eigenleben zu führen. Er löste starke Bilder aus und stand für schöne Bauwerke von eindrücklichen Ausmassen in vertrauter Umgebung. Vor dem geistigen Auge bevölkerte sich alles mit Mensch und Vieh, und dann gelangten Vorstellung und Wirklichkeit immer mehr zur Deckung.

Nun, fast exakt zwei Jahre nach dem Spatenstich, ist es definitiv zur Realität geworden. Und da mag die Frage überraschend erscheinen, die sich mir in jüngster Zeit wieder aufgedrängt hat: Was, meine Damen und Herren, weihen wir heute überhaupt ein?

Einen Milchviehstall für zwei Herden, einen Jungvieh- und Rindermaststall, eine Fahrsiloanlage, ein Stroh- und Trockenfutterlager, ein Stoffwechselzentrum, ein Büro- und Laborgebäude und ein Forum. So weit das Raumprogramm.

Keine befriedigende Antwort, nicht wahr? Offenbar trifft diese Summe von Bauwerken den Kern der Sache nicht. Je mehr wir das Einzelne in den Blick fassen, desto mehr entgleitet uns, was der Begriff «AgroVet-Strickhof» tatsächlich bedeutet: ein Ganzes nämlich, das mehr ist als die Summe seiner Teile.

Kein einziger dieser Teile ist vom Typ her neu, es gibt sie bereits in unzähligen Varianten, diese Kuhställe, Silos und Büros. Aber als ein Ganzes hat die Welt so etwas noch nie gesehen. Wir erleben hier etwas Besonderes, meine Damen und Herren: wie eine Idee es fertigbringt, sich Gestalt zu verschaffen.

Zum Kern dieser Idee gehört, dass sich drei Institutionen zusammentaten, die ein würdiges Alter vorweisen können. Die Universität Zürich besteht seit 1833, der Strickhof seit 1853 und die ETH seit 1855. Die maximale Altersdifferenz beträgt somit 22 Jahre, und das ist wahrscheinlich der geringste Unterschied zwischen den drei ungleichen Institutionen. Jede hat ihre eigene Geschichte, Kultur und Zuständigkeit. Das findet nicht einfach so zusammen.

Ohne jetzt die Rolle des Staats überbewerten zu wollen: Der entscheidende Impuls zur Kooperation der drei Institutionen im Bereich der Veterinär- und Nutztierwissenschaften kam von ihm.

Am Anfang stand der Strukturwandel in der Landwirtschaft und die Notwendigkeit, für die landwirtschaftliche Ausbildung neue Formen der Zusammenarbeit zu finden. Deswegen beauftragte der Regierungsrat den Strickhof, sich mehr zu vernetzen und Kooperationsmöglichkeiten zu prüfen.

In Betracht fielen die umliegenden Kantone, aber die zeigten kein Interesse – ganz im Gegensatz zur ETH Zürich und Universität Zürich. So konnte der Regierungsrat im Juli 2006 die Bildung der Projektgruppe AgroVet-Strickhof beschliessen.

Wesentliche Elemente waren da bereits vorgezeichnet: die Verbindung von Praxis und Hochschule, die ganzheitliche Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette und die Ausnützung der Raumreserven, über die der Strickhof am Standort Lindau verfügt.

Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte. Eine Geschichte nicht ohne Komplexität, schon weil sich der Kanton Zürich und die ETH Zürich die Bauarbeiten teilten, aber doch überstrahlt von der Aussicht auf einmalige Synergien zwischen den Vertretern der landwirtschaftlichen Praxis, den Bildungsfachleuten und den Agrar- und Veterinärwissenschaftlern.

Das verlieh dem Projekt einen unwiderstehlichen Sog, und den verspüre ich auch heute. Auch der Kantonsrat liess sich von ihm erfassen, weswegen er den Objektkredit im Jahr 2014 mit 167 zu 0 Stimmen genehmigte.

Wenn man das fertige Resultat nun betrachtet, verspürt man Begeisterung und Dankbarkeit. Der Kantonsrat verdient unseren Dank, genauso wie unsere Projektpartner und Auftraggeber ETH und Universität Zürich, die politischen Gremien, die Architekten sowie die Planungs- und Baufirmen.

Ich danke auch meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Baudirektion. Sie entstammen nahezu allen Ämtern, und auch das sagt eine Menge aus über das Format und die Einmaligkeit des Projekts.

Dass AgroVet-Strickhof mehr ist als die Summe seiner Teile, habe ich bereits erwähnt. Doch auch die einzelnen Teile haben es in sich. Denn wir bauen normalerweise Spitäler und Schulhäuser, oder dann sanieren wir ein Barockpalais oder bauen eine Joghurtfabrik um. Aber für Hühner und Kühe bauen wir normalerweise nicht.

Nun wissen wir, wie es geht. Wir haben einen beachtlichen Lernprozess durchlaufen, so dass AgroVet-Strickhof auch für uns zu einem Ort intensiver Weiterbildung geworden ist, und das schon lange vor der Betriebsaufnahme. Das lässt für die Zukunft Grosses erwarten. Ich freue mich darauf!

Herzlichen Dank!

Prof. Dr. Lino Guzzella, Präsident der ETH Zürich und Prof. Dr. Michael Hengartner, Rektor der Universität Zürich


Michael Hengartner:
Sehr geehrte Damen und Herren

Wir eröffnen hier heute ein Leuchtturmprojekt von nationaler und internationaler Ausstrahlung. Ein Projekt, das Agrarwissenschaften, Veterinärmedizin und die Landwirtschaftliche Hochschulbildung miteinander verbindet. Meine Freude ist gross, dass die UZH Teil dieses neuen Zentrums für Tierwissenschaften ist.

Die enge Zusammenarbeit und räumliche Nähe zwischen ETH, UZH und Amt für Landwirtschaft haben am Strickhof Tradition. Der erste Standort des Strickhofs wurde 1853 eröffnet und lag auf dem heutigen Campus Irchel der UZH. Aufgrund Ihres rasanten Wachstums benötigte die Universität diesen Platz aber bald selbst. Deshalb zog die Landwirtschaftsschule Strickhof 1976 an den Standort Lindau.

Zum Glück wird diese räumliche Distanz der UZH zu ihren Partnern Strickhof und ETH Zürich heute wieder reduziert. Ich erhoffe mir dadurch einen Zuwachs an wegweisenden Forschungsergebnissen, die in Ihrer Konsequenz alle zum Wohle der Tiere und der Menschen gereichen werden.

Lino Guzzella:
Ich freue mich ebenfalls sehr, heute wieder in Lindau zu sein, nachdem wir just vor zwei Jahren an dieser Stelle den Spatenstich feiern konnten und – dies bleibt «grossen Buben» wie mir und Michael natürlich besonders in Erinnerung – dabei Traktor fahren konnten. Für die ETH Zürich, meine Damen und Herren, beginnt mit der Inbetriebnahme von AgroVet-Strickhof ein neues Kapitel einer Geschichte, die vor über 10 Jahren ihren Anfang nahm.

Die ETH stellte damals die Weichen, um die Agrarwissenschaften zu stärken. Dies aus der Erkenntnis heraus, dass die Agrarwissenschaften entscheidend sind für die Lösung mehrerer Kernfragen unserer Zeit – Stichworte dazu: eine wachsende Weltbevölkerung, der Klimawandel und eine nachhaltige, gesunde und bezahlbare Ernährung.

Die ETH Zürich gründete in der Folge das Departement Umweltsystemwissenschaften und das Kompetenzzentrum für Welternährung. Zudem beschloss man, im Bereich Nutztiere mit der Universität Zürich und dem Strickhof zusammenzuspannen. Die Idee des Projekts AgroVet-Strickhof nahm allmählich Kontur an.

Michael Hengartner:
Hier bei AgroVet-Strickhof legen wir den Boden zur Beantwortung wichtiger Fragen des 21. Jahrhunderts in Bezug auf Tierwohl und Tiergesundheit. Die Gesunderhaltung von Nutztieren ist nicht nur ein Eigenzweck sondern auch aus ökologischer und wirtschaftlicher Sicht wichtig.

Beispielsweise indem die Produktion von hochwertigen tierischen Lebensmitteln nachhaltig sichergestellt wird. Oder indem Krankheitsprävention 1. am Tier, 2. zwischen den Tieren, aber 3. auch zwischen Tier und Mensch praktiziert wird.

Die Veterinärmedizin stellt dabei das Bindeglied zwischen Agrarwissenschaften, Landwirtschaftlicher Praxis und Humanmedizin sowohl in der Nahrungskette als auch im Zusammenleben mit den Tieren dar.

Lino Guzzella:
Durch die Partnerschaft mit der UZH und dem Strickhof eröffneten sich nicht nur betriebliche Synergien, sondern auch ein erheblicher inhaltlicher Mehrwert: Die Nähe von Agrar- und Veterinärwissenschaften sowie von Grundlagenforschung und Praxis ist einzigartig und eine ideale Voraussetzung für neue Ansätze zum Nutzen aller – eine echte Win-Win-Win-Situation also!

Michael Hengartner:
Einer dieser Mehrwerte ist die Optimierung der veterinärmedizinischen Ausbildung. Angehende Tierärzte und Tierärztinnen der UZH lernen bei AgroVet Strickhof die gesamte landwirtschaftliche Wertschöpfungskette kennen. Von den Futtermitteln über das Tier bis hin zu den tierischen Lebensmitteln. «From Feed to Food» oder zu gut Deutsch «vom Gras ins Glas».

Zahlreiche Forschungsprojekte an der Vetsuisse-Fakultät werden von der Interaktion zwischen Grundlagenforschung und angewandter Wissenschaft profitieren. Unter anderem beispielsweise bei der Erforschung von Stress bei Nutztieren. Hier hat Prof. Heinrich Bollwein, unser UZH Professor für Nutztiere und Reproduktionsmedizin, wesentlich dazu beitragen, die Auswirkungen von Stress auf Nutztiere besser zu verstehen und neue Ansätze zur Stressreduktion zu entwickeln. Eine weitere Spitzenposition im Bereich Nutztierforschung nehmen Prof. Mike Hässig der der UZH als Titularprofessor für das Fach Klinische Epidemiologie und heute Stv. Leiter Forschung hier bei AgroVet-Strickhof zur Verfügung steht, sowie Prof. Annette Liesegang, unsere UZH Institutsdirektorin für Tierernährung ein. Mit ihrer Forschung haben diese beiden Wissenschaftler dazu beigetragen, dass wir den Einfluss der Ernährung auf das Wohlbefinden der Tiere und auf die Qualität der vom Nutztier stammenden Lebensmittel besser verstehen und dieses Wissen heute auch prophylaktisch – für die Prävention von Krankheiten an Tier und Mensch – verwenden können.

Lino Guzzella:
Im Wettbewerb um die besten Köpfe können wir in Zürich, das gilt sicher auch für unsere Nachbarin, die Universität Zürich, eine Top-Infrastruktur in die Waagschale werfen. Das ist nicht der einzige Grund, dass wir Top-Leute verpflichten können, aber ein wichtiger. Und die Perspektive, in so modernen Forschungseinrichtungen zu arbeiten, wie wir sie heute feierlich eröffnen, hat bei uns eine entscheidende Rolle gespielt für die Verpflichtung neuer Professorinnen und Professoren.

Nebst Michael Kreuzer, unserem Professor für Tierernährung, der das Projekt AgroVet-Strickhof von Anfang an eng begleitete, konnten wir im Jahr 2013 die Tierphysiologie-Professorin Susanne Ulbrich und im Frühling dieses Jahres den Tiergenomik-Professor Hubert Pausch gewinnen. Ihre sich ergänzenden Ansätze erlauben es, Nutztierforschung umfassend zu betreiben.

Geschätzte Damen und Herren, liebe Gäste: Im Namen der ETH Zürich und der Universität Zürich danke ich allen Personen, die in den letzten Jahren mit Herzblut und Engagement zur Realisierung von AgroVet-Strickhof beigetragen haben. Einer Person, die heute leider nicht dabei sein konnte, gebührt an dieser Stelle ein ausdrücklicher Dank. Es ist Roman Boutellier, bis Ende 2014 Vizepräsident für Personal und Ressourcen und sicher eine der treibenden Kräfte hinter diesem Gemeinschaftsprojekt.

Unseren Forschenden und Studierenden, die bei AgroVet-Strickhof wirken werden, wünsche ich viel Freude beim Ausloten der Potenziale, die die neue Plattform bietet. Wir alle dürfen uns freuen und gespannt sein auf die Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte.

30. August 2017

Weitere Information

Unsere Highlights

  • Stationen mit Fachinformationen und Beratung
  • Besichtigung des Milchviehstalls und aller Bauten
  • Melkroboter und Melkstand erleben
  • Einblicke in die Respirationskammern
  • Ausstellung zur Landtechnik
  • Viehpräsentation der Jungzüchter
  • Bauernmarkt mit regionalen Produkten
  • Auftritt der ETH-BigBand
  • Führungen durch die ETH Forschungsstation für Pflanzenwissenschaften
  • Auskunft zum Bildungsangebot des Strickhofs

Unsere besonderen Highlights für kleine und grosse Kinder

  • AgroVet-Strickhof Zügli
  • Streichelzoo
  • «Küken schlüpfen» hautnah
  • Traktor-Parcour der HF Agro-Technik
  • Mini-AgroVet-Strickhof selber bauen
  • Milchshakes von SwissMilk

Unser Gastroangebot

  • Steak, Bratwurst, Cervelat und Co.
  • Mistkratzerli mit Pommes
  • Züri-Schnorre und grosses Salatbuffet
  • Bauernhof Glace
  • Strickhof-Burger
  • Sonntags Brunch
16. August 2017

Puure Höck am Strickhof

Am Mittwoch, 16.08.2017, lud der Zürcher Bauernverband zum vierten Puure-Höck im Jubiläumsjahr. Fast 500 Bauernfamilien nutzten die Gelegenheit die neuen Infrastrukturen von AgroVet-Strickhof zu besichtigen.

Dabei stellte Prof. Michael Kreuzer, Institut für Agrarwissenschaften der ETH Zürich, AgroVet-Strickhof aus Sicht der Forschung dar.

Mehr Information sind im Zürcher Bauer vom 18.08.2017 zu erfahren.

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28. Februar 2017

Förderpreis für Hubert Pausch

28.02.2017
Dr. Hubert Pausch, Assistenzprofessor für Tiergenomik am Institut für Agrarwissenschaften, hat einen Förderpreis der H. Wilhelm Schaumann Stiftung erhalten.