Bildung: Vertikale und horizontale Vernetzung
Durch die Zusammenarbeit der drei Institutionen bieten sich neben der Forschung durch die horizontale (Veterinärmediziner/-innen, Agrarwissenschaftler/-innen, landwirtschaftliche Aus- und Weiterbildung[HRW1] ) und vertikale (Praxis, berufliche Aus- und Weiterbildung, Lehre und Forschung) Vernetzung wesentliche Vorteile für die Weiterentwicklung des Wissenssystems in den Nutztierwissenschaften und der landwirtschaftlichen Praxis. Auch bei der Lehre und Bildung sind die oben aufgeführten Schwerpunkte und der Grundgedanke des Welternährungssystems, mit den strategischen Grundsätzen von «Ernährungssicherung» und «Lebensmittelsicherheit», wichtige Eckpfeiler. Einen weiteren Eckpfeiler in Lehre und Bildung stellt die Vermeidung von Produktionskrankheiten bei Nutztieren dar. Die Einrichtungen, welche bei AgroVet-Strickhof zur Verfügung stehen, können auch für die Lehre und Bildung genutzt werden. Der Fokus liegt dabei bei folgenden Themen.
Universitäre Lehre – agrarwissenschaftliche und veterinärmedizinische Ausbildung
Im Bereich Hochschullehre wird AgroVet-Strickhof sowohl für die Ausbildung der Studierenden der Vetsuisse-Fakultät UZH wie auch für die Studierenden der Agrar-, Lebensmittel- und Umweltnaturwissenschaften der ETH Zürich genutzt.
Die angehenden Tierärzte/-innen üben dabei an den landwirtschaftlichen Nutztieren sowie an den Pferden das zuvor in der Theorie Erlernte in den Bereichen Anatomie, Physiologie, Pathologie und präventiven sowie therapeutischen Interventionsmöglichkeiten, die im Zusammenhang mit der Ernährung, Verdauung, Exkretion, Respiration, Reproduktion, Sensorik und motorische Steuerung, Blutkreislauf sowie endokrinen Steuerung und Homöostase stehen.
Die angehenden Agrarwissenschaftler/-innen, Lebensmittelwissenschaftler/-innen und Umweltwissenschaftler/-innen nutzen AgroVet-Strickhof für die praktische Ausbildung am Nutztier, wobei die Fütterung, Haltung und die Produktion tierischer Lebensmittel von Rindern, Schweinen und Geflügel sowie ihre Umweltwirkung im Vordergrund stehen.
Es werden auch Kenntnisse zu den Interaktionen von Nutztieren, Pflanzen und Böden hinsichtlich Nährstoffkreisläufen, Biodiversität und Treibhausgasemissionen vermittelt.
AgroVet-Strickhof mit den unterschiedlichen Betriebsstandorten und Produktionszweigen bietet den Studierenden der Agrarwissenschaften der ETH Zürich und der Veterinärmedizin der UZH zudem die Möglichkeit, Praktika zu absolvieren und ihre Bachelor- und Masterarbeiten an einem der Standorte von AgroVet-Strickhof durchzuführen.
Landwirtschaftliche Aus- und Weiterbildung sowie Beratungsdienstleistungen
Der Strickhof ist das Deutschschweizer Kompetenzzentrum für Bildung und Dienstleistungen in Land- und Ernährungswirtschaft. In diversen Lehrgängen der Landwirtschaft, der Tierberufe, der Hortikultur und des Weinbaus, der Lebensmitteltechnologie, der Hauswirtschaft und der Gesundheit wird berufliche Grundbildung vermittelt. Darauf aufgebaut bestehen Angebote strukturierter beruflicher Weiterbildung (Höhere Fachschule, Ausbildung zum Betriebsleiter). Die Berufsmaturitätsschule ist ausgerichtet auf Lernende aus der Land- und Forstwirtschaft, dem Gartenbau und der Lebensmittelbranche.
Der Strickhof führt Dienstleistungen und Beratungen für landwirtschaftliche Betriebe durch. Diese Tätigkeit schafft nahen Kontakt und Austausch mit der landwirtschaftlichen Praxis.
Der vorhandene Tierbestand dient der beruflichen Ausbildung zu Demonstrationszwecken und der Festigung praktischer Tätigkeiten (zum Beispiel Klauenpflege, Melken). Der Landwirtschaftsbetrieb bietet die Möglichkeit, produktionstechnische Fragestellungen in die Praxis umzusetzen. Dies wird von Lehr- und Beratungskräften sowie von Absolventen der höheren Fachschule genutzt. Bei ihnen gehört die Planung, Durchführung und Präsentation eines eigenen Versuchs zum Ausbildungskonzept.